Die SPD schlägt ehemaligen Huckepackbahnhof als neuen Standort vor. Wenn die Rothenburgsort-Lösung umgesetzt wird, wären die Pläne einer Ansiedlung des Opernfundus am Veringkanal in Wilhelmsburg vom Tisch.

Hamburg. Der ehemalige Huckepackbahnhof Rothenburgsort, der bis in die 1990er-Jahre für den Containerumschlag genutzt wurde, soll nun als Alternativstandort für einen Opernfundus-Neubau dienen. Zuvor hatte es gegen eine Ansiedlung der Werkstätten und der Requisitenlager der Hamburgischen Staatsoper in Wilhelmsburg scharfe Kritik gegeben.

Die neue Lösung favorisiert nach Abendblatt-Informationen die regierende SPD, und Zustimmung kommt auch von Oberbaudirektor Jörn Walter: "Der Huckepackbahnhof ist eine interessante Alternative zu der vorrangigen Suche nach einer einvernehmlichen Lösung in Wilhelmsburg. Der Neubau des Opernfundus ist mit rund 80 Arbeitsplätzen eine der wichtigsten kreativwirtschaftlichen Investitionen Hamburgs in den nächsten Jahren."

SPD-Fraktionschef Falko Droßmann sagte: "Diese brachliegende Fläche mit idealer Anbindung an die Autobahn ist bestens für die Ansiedlung des Opernfundus geeignet." Der Neubau solle so gestaltet werden, dass die Bürger das kreative Treiben in den Werkstätten und den Requisitenlagern live verfolgen können. Dafür würde sich eine Glasfassade anbieten, so Droßmann weiter.

Wenn die Rothenburgsort-Lösung umgesetzt wird, wären die Pläne einer Ansiedlung des Opernfundus am Veringkanal in Wilhelmsburg vom Tisch. Diese hatten in den vergangenen Wochen für Proteste von Anwohnern, Gewerbetreibenden und Bezirkspolitikern gesorgt (wir berichteten). Denn das neue Hochregallager, groß wie zwei Fußballfelder, würde sich über mehrere Grundstücke erstrecken und dem Neubau müssten Gebäude mit den dort ansässigen Gewerbetreibenden weichen. Auch die alten Wilhelmsburger Zinnwerke am Veringhof 7, die von Künstlern und Kreativen genutzt werden, müssten abgerissen werden. Bislang ist der Opernfundus an mehreren Standorten untergebracht, unter anderem auf einer Fläche in Barmbek, auf der Wohnungen entstehen sollen.

In Rothenburgsort werden die Pläne positiv aufgenommen: "Wenn der Opernfundus auf dem ehemaligen Bahngelände angesiedelt würde, wäre das ein Gewinn für den Stadtteil und eine passende Nutzung für diese Fläche", sagte die Rothenburgsorter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit. Mit dem Opernfundus, werde die Nutzung des Areals auch für andere Kultureinrichtungen und Handwerksbetriebe attraktiv, so Veit.