Wie weit die Positionen beim Thema Uni-Umzug auseinanderliegen, zeigte sich gestern einmal mehr bei einer Diskussion im Audimax im Von-Melle-Park.

Hamburg. Oberbaudirektor Professor Jörn Walter unterstützte weitgehend die Position von Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz und Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU), die sich für den Umzug auf den Kleinen Grasbrook starkmachen - auch wenn Gundelach weiterhin von einem ergebnisoffenen Prozess spricht.

Bezogen auf die viel diskutierte Bedarfsstudie, die mehrer Szenarien durchspielt, sagte Walter: "Eine solche Ausweitung wäre in Eimsbüttel möglich, aber dann sähe es nicht mehr wie Eimsbüttel aus." Und der frühere Stadtentwicklungssenator Willfried Maier (GAL) sekundierte: "Die Ausweitung der Uni, wie in der Studie dargestellt, ist in Eimsbüttel faktisch gar nicht durchsetzbar." Die Folge: Die Uni müsste weiter zersplittert werden - "und das kann keiner wollen", so Maier. Eine Lanze für den Standort brach dagegen Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Jürgen Mantell. Zwar verstehe er die Intentionen der Unipräsidentin und der Wissenschaftssenatorin sehr gut, so Mantell, trotzdem sei er gegen die Verlagerung. "Wenn man aus Eimsbüttel wegwill, aus dieser in Jahrzehnten gewachsenen Universitätsgegend, dann muss es sehr gute Gründe geben", so Mantell. Aus seiner Sicht sei der in der Studie errechnete Flächenbedarf unrealistisch. Laut Mantell sei die Studie "parteilich formuliert". Schon in Kürze werde er in der Wissenschaftsbehörde Pläne mit eigenen Berechnungen vorstellen. Auch der Asta-Vorsitzende Severin Pabsch sprach sich für den Standort Eimsbüttel aus. "Ich glaube nicht, dass die Umzugspläne zum Kleinen Grasbrook realistisch sind", so Pabsch. Schon nach wenigen Jahren drohe eine Kostenexplosion, möglicherweise müsse dann das Projekt abgebrochen werden.