Wo sich Geschäftsleute und Prominente mittags treffen. Heute: Die Osteria Due an der Badestraße serviert Toskana auf dem Teller.

Rotherbaum. Die Osteria Due an der Badestraße ist bekannt für Spaghetti Scampi - und für italienische Gastfreundschaft und Service. "Die Wünsche unserer Gäste beantworten wir nicht mit Nein", verspricht Francesco Delvecchio.

Die Gäste des Restaurants, das längst eine Institution in Hamburg ist, wissen diese Mühen des Direttore zu schätzen und kommen wieder. "80 Prozent sind Stammkunden. Die meisten essen schon seit Jahren hier", sagt Delvecchio nicht ohne Stolz. Und viele Gäste - das sagt er nicht, aber es ist ohnehin bekannt - sind durchaus prominent.

Und so fing alles an: Von 1976 an betrieb Hamburgs Gastronomiekönigin Alice von Skepsgardh in jenem Gebäude, das ihr bis heute gehört, die Osteria Martini. 1995 eröffnete sie in den Räumen die Osteria Due und machte Francesco Delvecchio zum Chef des Ladens. "Ich bin vom ersten Tag an dabei", sagt er. Ohne ihn wäre das beliebte Restaurant wohl nicht das, was es heute ist: eine der Top-Adressen für italienisches Essen in der Hansestadt. Der renommierte Gastroführer Gault Millau zeichnete das Lokal mit 15 von 20 möglichen Hauben aus.

Jeden Tag essen in der Osteria Due Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Medien zu Mittag. "Roger Willemsen sitzt immer an Tisch 21, bei schönem Wetter auch gern auf der Terrasse. Er ist hier so gut wie zu Hause", erzählt Delvecchio. Und tatsächlich. Auch an diesem Mittag sitzt der bekannte Journalist und Autor an seinem Stammplatz. "Und vor ein paar Tagen hat Michael Ballack bei uns gegessen", fährt der 57-Jährige fort. Auch Ex-HSV-Chef Wolfgang Klein, die Journalistin und Unternehmerin Angelika Jahr-Stilcken und Familie Otto kämen oft vorbei. "Aber", sagt Delvecchio freundlich und resolut, "ob prominent oder nicht, jeder Gast bekommt von uns den besten Service."

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Delvecchio, der 1977 "der Amore wegen" nach Hamburg gekommen war und zunächst in verschiedenen Restaurants jobbte, hat sich die hanseatische Zurückhaltung bislang noch nicht angewöhnt. Herzlich begrüßt er seine Besucher mit Handschlag und Umarmung, wirbelt durch den an einen italienischen Innenhof erinnernden Gastraum und sucht den passenden Platz aus. Danach erklärt er die Tagesgerichte auf der Schiefertafel. So reist der Gast bei Antipasti und Risotto mit ein wenig Fantasie in der Mittagspause nach Apulien oder in die Toskana.

Auf der Speisekarte der Osteria Due haben sich neben italienischen Spezialitäten auch deutsche Gerichte einen Stammplatz erobert. So stehen gleich unter dem Champagnerrisotto mit Flusskrebsen und Estragon die Verlorenen Eier auf Kartoffelpüree mit Wintertrüffeln. Dies sorgt zunächst für Verwunderung, doch bei einem Blick in die Küche wird schnell klar, wie es zu dieser Mischung gekommen ist: Küchenchef Eric Bormann ist Deutscher.

Die absoluten Klassiker der Osteria Due sind aber immer noch Speisen aus dem Heimatland Delvecchios: Das Carpaccio Cipriani ist seit vielen Jahren ein Dauerbrenner - wie die Spaghetti Scampi. "Wenn die auf der Karte fehlen, beschweren sich die Gäste. Viele haben versucht, die Sauce nachzukochen. Ohne Erfolg", sagt der Chef.

Das wird auch so schnell nichts, denn das Rezept wird natürlich nicht verraten. Da müssen die Gästen schon weiterhin in die Osteria Due kommen.