Die Chancen des Hamburger Senats erhöhen sich, das selbst vorgegebene Ziel von jährlich 6000 neuen Wohneinheiten zu erreichen.

Wilhelmsburg. Im Kampf gegen die Wohnungsknappheit ist der Senat weitergekommen. Die Bezirke haben in diesem Jahr bis einschließlich November Baugenehmigungen für 6124 Wohneinheiten erteilt. Damit erhöhen sich die Chancen des Senats, das selbst vorgegebene Ziel von jährlich 6000 neuen Wohneinheiten zu erreichen.

"Natürlich sind Genehmigungen keine fertiggestellten Wohnungen. Aber die Zahlen zeigen, dass wir gut vorankommen", sagte Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD). Sie war gestern mit Markus Schreiber (SPD), Leiter des Bezirksamts Mitte, und Andy Grote, Stadtentwicklungsexperte der SPD, an den Schlöperstieg in Wilhelmsburg gekommen. Stellvertretend für alle Baugenehmigungen entstehe dort das Projekt "Neue Hamburger Terrassen", hieß es. Ende November wurden zwölf von 110 Wohneinheiten genehmigt.

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Die erteilten Baugenehmigungen seien der erste verlässliche Maßstab, wie sich der Wohnungsneubau entwickle, sagte Grote. So seien zwischen 2005 und 2010 jährlich nur etwa 3900 Wohnungen genehmigt und 3700 gebaut worden. Inzwischen seien aber die Genehmigungsverfahren beschleunigt worden, und auch die Zahl von Neuanträgen sei gestiegen. Grote: "Wir haben beste Voraussetzungen, auch bei den Fertigstellungen schnell die 6000 zu erreichen."

Die Bezirke haben bislang 124 Genehmigungen mehr erteilt als im "Vertrag für Hamburg" mit dem Senat vereinbart worden war. Eimsbüttel liegt mit 918 Baugenehmigungen um 218 über dem Soll. Die meisten Baugenehmigungen hat Nord erteilt mit 1739, gefolgt von Altona mit 1040 Genehmigungen. Markus Schreiber: "Es wird auch nächstes Jahr so weitergehen. Danach auch. Dann wird sich der Wohnungsmarkt hoffentlich entspannen." In seinem Bezirk wurden 756 Baugenehmigungen erteilt.

Die Linke sieht das weniger euphorisch: "Baugenehmigungen werden von Immobilienunternehmen auch erwirkt, um den Grundstückswert zu steigern und es zu verkaufen. In den Bezirken ruhen oft Hunderte von Baugenehmigungen, ohne dass diese umgesetzt werden", so Heike Sudmann. So seien im vergangenen Jahr 4129 Baugenehmigungen erteilt, aber nur 3520 Wohnungen gebaut worden.

Wie viele von den bislang genehmigten 6124 Vorhaben im Bau sind oder fertig gebaut wurden, kann die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt nicht sagen. Auch um welche Wohnungen es sich dabei handelt - ob Sozialwohnungen oder Eigentumswohnungen - kann nicht aufgeschlüsselt werden.