Die Fifa braucht Glasnost - und nicht vier weitere Jahre Blatter

Wer kann diesen Mann noch stoppen? Obwohl die Korruptions-Vorgänge in seinem Verband inzwischen nur noch mit Mafia-Strukturen vergleichbar sind, wird Joseph Blatter an diesem Mittwoch in seinem Amt als Fifa-Präsident bestätigt werden. Der Schweizer bleibt mächtigster Fußball-Funktionär der Welt - allen Bestechungsvorwürfen zum Trotz.

Dabei wäre ein Neuanfang überfällig. Gesucht wird ein unbescholtener Sanierer, der die Korruptionsfälle rückhaltlos untersucht und kriminelle Fifa-Mitglieder der in Wirklichkeit zuständigen Behörde überstellt: der Strafjustiz. Ein Aufklärer, der es wagt, die an Katar vergebene WM 2022 neu auszuschreiben, sollte sich erhärten, dass sich der Wüstenstaat dieses Turnier erkauft hat.

Doch wer kann für Glasnost in dem Verband der Trickser und Vertuscher sorgen? Eigentlich nur ein Mann: Michel Platini. Der ehemalige Weltklassefußballer genießt hohes Ansehen, will aber lieber Präsident des europäischen Verbandes Uefa bleiben. Jetzt müssen die, die es noch gut mit dem Fußball meinen, versuchen, Platini zu überzeugen, und dann - auch über öffentlichen Druck - Blatter stürzen. Pelé, der beste Fußballer aller Zeiten, hat diese Wahlempfehlung bereits ausgesprochen. Gut so. Denn weitere vier Jahre mit Blatter als Symbolfigur für Missmanagement und Korruption darf es nicht geben.