Es gibt sie noch: Kleine Geschäfte mit Geschichte, die Mietsteigerungen und Verdrängung trotzen und Einkaufen zum Erlebnis machen.

Hamburg. Sie sind das Salz in der Suppe. Hat Ulf Kalkmann gesagt. Der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes spricht gern in Redewendungen, wenn es darum geht, Dinge zu benennen. Nämlich, dass ohne die kleinen Läden unsere Stadt verlieren würde. An Profil, Unverwechselbarkeit und Individualität. Denn es sind gerade diese Geschäfte, von Inhabern geführt, die niemandem rechenschaftspflichtig sind als sich selbst, die mit Originalität, kompromissloser Spezialisierung und handwerklichem Können Hamburg ein Gesicht geben. Mit Menschen, die dem Kunden das Gefühl geben, König zu sein. Die versuchen, jeden auch noch so ungewöhnlichen Wunsch zu erfüllen.

+++ Das sind Hamburger Geschäfte mit Geschichte +++

Glaubt man den Statistiken, dürfte es Geschäfte wie diese eigentlich gar nicht geben oder zumindest nicht mehr lange. Die Zahl inhabergeführter Fachgeschäfte hat sich in Deutschland von 106 000 im Jahr 1998 auf nur noch 56 000 im vergangenen halbiert. Zigtausende Lädchen, manche seit mehr als hundert Jahren in Familienbesitz, mussten aufgeben. Weil die Kunden in Scharen zu Filialisten, Franchise-Shops und in Shoppingcenter abwanderten.

In Hamburg ging die Zahl der inhabergeführten Läden, die im Verband organisiert sind, von 2600 im Jahre 1979 auf weit weniger als 500 zurück. Das kleine Fachgeschäft - wie das jetzt vom Aus bedrohte Hanse-CD im Hanse-Viertel - ist ein Auslaufmodell, sagen die Zahlen. Einerseits. Doch wer genauer hinschaut, findet sie. Geschäfte, hinter deren Tresen die Inhaber stehen, die ihre Kundschaft und Lieferanten kennen und fachmännisch Auskunft geben. Menschen, die lieben, was sie tun. Fünf von ihnen stellen wir vor. Die Hinweise darauf kamen von unseren Lesern.