Kameras sollten an Ein- und Ausgängen positioniert werden. Kritik an Maßgaben des Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar.

Hamburg. Die Hamburger Friedhofsverwaltung plädiert für eine punktuelle Kameraüberwachung auf den Friedhöfen der Hansestadt. Sie distanziert sich damit deutlich von den Maßgaben des Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar. Wie das Abendblatt gestern berichtet hat, lehnt Caspar eine Überwachung auf Friedhöfen grundsätzlich ab. Kameras würden Täter nicht abhalten, stattdessen würden Trauernde verdachtsunabhängig in eine Überwachung geraten, so der Datenschutzbeauftragte.

+++ "Kameras sind auf Friedhöfen tabu" +++

+++ Kameras in Hamburg +++

Hedda Scherres, Sprecherin der Hamburger Friedhofsverwaltung, hält dagegen: "Auf Friedhöfen kommt es leider immer wieder zu Straftaten. Vor allem Bronzestatuen werden entwendet. Allein im Jahr 2011 hatten wir 23 Anzeigen wegen Metalldiebstählen."

Deshalb sei in Zusammenarbeit mit der Polizei die Idee entstanden, die Ein- und Ausfahrten für Autos von 15.30 Uhr bis zur Schließung des Geländes zu überwachen.

Johannes Caspar hatte diesen Antrag auf Videoüberwachung im August 2011 abgelehnt. Die Friedhofsverwaltung kann diesen Schritt nicht nachvollziehen: "Wir sind davon überzeugt, dass Kameras abschreckend wirken und helfen würden, Diebe zu stellen", so Hedda Scherres. Die Verwaltung wolle sich weiterhin für die Installation von Kameras einsetzen.