Naturschützer zählen allein 1469 Kohlmeisen, die in der Hansestadt den Winter verbringen. Insgesamt wurden 11.491 Vögel in Hamburg gezählt.

Hamburg. Für die Heckenbraunelle war es bisher ein Spitzenwinter. Der vergleichsweise milde Verlauf bescherte dem eher zurückgezogen lebenden Vogel eine zufriedenstellende Futterausbeute. "Deshalb wurde er bei der Winterzählung 2012 auch 104-mal in Hamburg gesichtet", sagt Marco Sommerfeld vom Naturschutzbund Hamburg (Nabu). Bei der bundesweiten Zählaktion "Stunde der Wintervögel" reichte es für die Heckenbraunelle trotzdem nur zu Rang 21 in Hamburg. Auch andere Vogelarten wissen das milde Wetter zu schätzen. 67 unterschiedliche Gattungen wurden zwischen dem 6. und 8. Januar gezählt.

Wie schon im Vorjahr wurde die Kohlmeise von 537 teilnehmenden Hobbyornithologen am häufigsten im Stadtgebiet beobachtet. Mit 1469 Sichtungen ist sie gewissermaßen Hamburgs Wintervogel Nummer eins. Insgesamt wurden 11.491 Vögel in Hamburg - Deutschlands zweitgrößter Stadt - gezählt. Nur knapp dahinter rangieren die ebenfalls hier überwinternde Amsel (1288 Sichtungen) sowie die Blaumeise (1123). Die Plätze vier bis zehn werden von Rabenkrähe, Haussperling, Elster, Ringeltaube, Grünfink, Gimpel und Buchfink eingenommen.

Der Vogelzähler

Vögel und Schmetterlinge verlieren den Anschluss

"Bemerkenswert sind elf gesichtete Singdrosseln", sagt Nabu-Experte Sommerfeld. Meist überwintern diese Tiere in Spanien oder Frankreich. "Besonders freue ich mich aber über die 648 gezählten Haussperlinge." Der Spatz habe in den vergangenen Jahren in vielen Stadtteilen erhebliche Populationsverluste hinnehmen müssen, weil Nistplätze wie Ritzen und Löcher in Altbauten zunehmend verschlossen würden. Wacholderdrossel, Erlenzeisig oder Bergfink sind dagegen kaum gesichtet worden - vermutlich wegen des milden Wetters. "Sie finden jetzt auch in der Natur genug Futter und sind nicht auf die Beigaben von Menschen angewiesen", sagt Sommerfeld.