In seiner Strategie hat Beiersdorf drei Kernmärkte definiert. Für jeden soll ein Vorstandsmitglied ausschließlich zuständig sein.

Hamburg. Der Hamburger Nivea-Hersteller Beiersdorf gibt sich eine neue Führungsstruktur. "Wir wollen näher an die Märkte und in den einzelnen Regionen flexibler werden", sagte Beiersdorf-Chef Thomas-B. Quaas dem Abendblatt. Zuvor hatte er mit den 70 wichtigsten Managern des Konzerns über die neue Struktur diskutiert. In seiner Strategie hat Beiersdorf drei Kernmärkte definiert. Für jeden soll ein Vorstandsmitglied ausschließlich zuständig sein.

Markus Pinger, bisher verantwortlich für die Lager- und Transportkette, wird zudem Ansprechpartner für Nord- und Südamerika sein. Der Taiwanese James C. Wei, den Beiersdorf erst 2009 holte, wird die Geschäfte in Asien leiten. Für den europäischen Markt soll ein neuer Manager eingestellt werden, da der bisherige Personalvorstand Peter Kleinschmidt das Unternehmen im Mai aus Altersgründen verlassen wird. Die weiteren Vorstände, Quaas als Chef, Pieter Nota für Innovationen und Marketing, sowie Bernhard Düttmann, der neben dem Finanzressort auch fürs Personal zuständig ist, kümmern sich um den Gesamtkonzern.

Was sich auf den ersten Blick nur als eine organisatorische Veränderung anhört, ist für Quaas "eine wesentliche Veränderung in der Zusammenarbeit." Früher, so sagt der Beiersdorf-Chef, habe man sich auf die globalen Ideen konzentriert, und dabei Ideen von einzelnen Länderchefs des Konzerns "nicht immer umsetzen können". Mit der neuen Struktur will Beiersdorf näher an die Verbraucher in den einzelnen Märkten heranrücken. Denn obwohl der Körperpflegemarkt dominiert ist von Produkten, die weltweit angeboten werden, gibt es laut Quaas genügend regionale Unterschiede. Erzeugnisse des Hamburger Unternehmens sind bereits in mehr als 140 Ländern lokaler Marktführer. Mit der neuen Struktur erhofft sich Quaas auch, das Märkte wie das ländliche China schneller erschlossen werden können. "Unsere Neuorganisation eröffnet uns große Möglichkeiten und Wachstumspotenziale."

Die Wirtschaftskrise hat bei dem Unternehmen zwar auch Probleme verursacht, aber mit einem Umsatzminus vom 0,7 Prozent stehen die Hamburger im Vergleich zur Konkurrenz gut da. Gerade die Krise hat Quaas zu der Neuordnung veranlasst. Denn während Märkte in Westeuropa wie etwa Spanien nachgaben, legten asiatische und südamerikanische Länder zu.