Zur Ruhe kommen, die Schönheit entdecken, den Tee genießen: Der Japanische Garten mit seinem Teehaus bietet Raum zum Entspannen.

Die Hast macht halt: Wenn Sie die Parkwege von Planten un Blomen verlassen und durch das hölzerne Tor in den Japanischen Garten einbiegen, betreten Sie Wege mit Steinen, Felsen und Sand. Die bremsen den Schritt und lassen die Schönheit und Ruhe des Gartens erst wirklich erkennen. Eine hügelige Gartenlandschaft mit Brücken und plätschernden Wasserläufen, mit rund geschnittenen Mini-Kiefern, hohen Ginkgobäumen und schützenden Bambushecken. Das Rauschen des kleinen Wasserfalls dämpft den Autolärm der City. "Hier können wir wirklich unsere Seele baumeln lassen", sagt Urlauberin Susanne Rapp aus Sigmaringen, die mit ihrem Mann und ihrer Tochter eine Pause auf der Terrasse vor dem original japanischen Teehaus eingelegt hat.

1990 wurde dieses grüne Stück Japan in Hamburg nach dem Entwurf des renommierten Gartenarchitekten Yoshikuni Araki aus Osaka angelegt. 1988 hatte er bereits den Japanischen Landschaftsgarten auf dem Gelände von Planten un Blomen entworfen. An beiden Orten spiegelt sich die japanische Vorstellung wider, nach denen Gärten die Natur in einer ästhetischen Miniaturform abbilden sollen. Die typischen Elemente Felsen, Wasser und Pflanzen symbolisieren die Landschaftsformen Gebirge und Meer sowie die Vegetation.

Der Japanische Garten gilt als größter seiner Art in Europa, doch er ist nicht die einzige Attraktion in der 45 Hektar großen Anlage Planten un Blomen. Der Park mit dem plattdeutschen Ausdruck für Pflanzen und Blumen besteht aus vier Teilen: dem alten Botanischen Garten auf der Seite des Dammtorbahnhofs, der kleinen und der großen Wallanlage und dem Kern Planten un Blomen mit Parksee, Musikpavillon und weiteren Themengärten. Hier können Sie sich an der mediterranen Blütenpracht der Bürgergärten oder den über 300 verschiedenen Rosensorten im Rosengarten sattsehen. Im Apothekergarten gedeihen in sieben Höfen Heilpflanzen und Kräuter.

Die friedliche Park hat eine kriegerische Vorgeschichte: 1616 bauen Hamburgs Bürger einen Befestigungsring zur Verteidigung der Stadt. Nach dem Militär kamen die Gärtner. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Wallanlagen nach dem Vorbild eines englischen Landschaftsgartens umgestaltet. Für die Niederdeutsche Gartenschau 1935 legte Karl Plomin die Wasserkaskaden an, an deren Ufern die Besucher sich heute in den breiten weißen Gartenstühlen ausruhen können.

Durch die internationalen Gartenausstellungen 1953, 1963 und 1973 wurde das Parkgelände immer größer. Bei der letzten IGA entstand der einzigartige Kinderspielplatz am Eingang St. Petersburger Straße mit den großen Bullerbergen zum Klettern und Rutschen, mit Wasserspielfläche und dem Tarzaneum, in dem man sich von Seil zu Seil hangeln kann. Ob kleiner Tarzan oder großer Tourist: Planten un Blomen ist der Dschungel für daheim.

Natur

Japanischer Garten in Planten un Blomen

www.plantenunblomen.de

Öffnungszeiten: Planten un Blomen ist von Oktober bis März von 7 bis 20 Uhr, im April von 7 bis 22 Uhr und von Mai bis September von 7 bis 23 Uhr geöffnet.

ÖPNV: U 1, Haltestelle Stephansplatz; U 2, Haltestelle Messehallen; U 3, Haltestelle St. Pauli, S 11/S 21/S 31, Buslinien 4 und 5, Haltestelle Dammtor

Geeignet für alle, die unter Japan-Flair mehr verstehen als Sushi essen und Mangas lesen.