Hamburg. Veranstaltungsformat wird erstmals in Hamburg präsentiert. 100.000 Besucher erwartet. Welche Highlights Besucher sehen können.

  • Erstmals eröffnet in Hamburg der Christmas Garden
  • Der Botanische Garten erstrahlt noch bis Januar in bunten Lichtern
  • Diese Highlights bietet der Christmas Garden den Besuchern

Für die einen mag es schrecklicher Kommerz sein, für andere eine tolle neue Veranstaltung, die Hamburg bereichert: Von jetzt an können es Interessierte selbst herausfinden, denn der Christmas Garden ist eröffnet. Das Veranstaltungsformat, das bereits in mehreren Städten sehr erfolgreich läuft, feiert in diesem Winter in Hamburg Premiere im Loki-Schmidt-Garten.

Eines ist bereits klar: Das könnte den Botanischen Garten gegenüber vom Klein Flottbeker Bahnhof aus seinem Dornröschenschlaf erwecken. Denn das, was die Veranstalter versprechen und was sie vom 17. November bis 14. Januar auffahren wollen, ist schon gewaltig.

Christmas Garden: Veranstalter erwartet 100.000 Besucher bei Premiere in Hamburg

Mehr als 30 Installationen sollen das ohnehin schöne Landschaftsareal in den Elbvororten in ein Lichtermeer verwandeln. Bis zu vier Millionen LED-Leuchten möchte Lichtdesigner Andreas Boehlke in den verschiedenen Welten verbauen. Rund 100.000 Besucher erwarten die Veranstalter in den knapp zwei Monaten. Zum Vergleich: Bislang besuchten durchschnittlich etwa 200.000 bis 250.000 Menschen den Botanischen Garten in einem ganzen Jahr.

Christmas Garden feiert in Hamburg Premiere. Bei der Vorstellung dabei: Sebastian Stein, Geschäftsführer Christmas Garden Deutschland (v. l.), Lichtdesigner Andreas Boehlke und Prof. Dr. Dominik Begerow als Direktor des Botanischen Gartens.
Christmas Garden feiert in Hamburg Premiere. Bei der Vorstellung dabei: Sebastian Stein, Geschäftsführer Christmas Garden Deutschland (v. l.), Lichtdesigner Andreas Boehlke und Prof. Dr. Dominik Begerow als Direktor des Botanischen Gartens. © PublicAd | Stefan Hoyer

„Es stellt uns vor eine Herausforderung, und es hat intern auch viele Diskussionen gegeben“, räumt Professor Dr. Dominik Begerow als Direktor des Botanischen Gartens ein. Doch nach vielen Gesprächen und Abstimmungen, auch mit dem Veranstalter, sei die Entscheidung zugunsten des Projekts ausgefallen. Was Begerow bei allen Zweifeln überzeugte?

Loki-Schmidt-Garten könnte mit Veranstaltung „neues Publikum erschließen“

„Wir können mit dieser Veranstaltung ein neues Publikum erschließen“, sagt der Chef des Loki-Schmidt-Gartens. In den Wintermonaten sei der Botanische Garten bislang frühzeitig geschlossen worden, auch die Gastronomie habe dann mangels Besuchern normalerweise zu.

Christmas Garden Hamburg: Die Pyramiden im Loki-Schmidt-Garten bekommen durch die Lichtinstallation einen neuen abendlichen Glanz verliehen.
Christmas Garden Hamburg: Die Pyramiden im Loki-Schmidt-Garten bekommen durch die Lichtinstallation einen neuen abendlichen Glanz verliehen. © dpa | Georg Wendt

Nun könnten neue, aber auch die regelmäßigen Besucher den Garten einmal ganz anders erleben. Zudem habe ihn beruhigt, dass die Veranstaltung bereits in anderen Botanischen Gärten wie in Berlin reibungslos ablaufe. „Ich bin überzeugt, dass das in dieser Form für Hamburg einmalig wird“, so Begerow.

Christmas Garden spült auch Geld in die leere Kasse vom Botanischen Garten

Es gibt aber auch noch einen anderen Punkt, der Begerow zu dem Schritt bewogen hat, sich für das Veranstaltungsformat offen zu zeigen, wie er später erzählt. Es geht ums Geld. Denn der Loki-Schmidt-Garten wird am Umsatz prozentual beteiligt.

Wie hoch die Beteiligung ausfällt? Dazu äußert er sich nicht, nur so viel: „Je mehr kommen, desto mehr haben wir davon.“ Laut dem Direktor sei der Botanische Garten ein Zuschussbetrieb, der von der Stadt, aber auch von Förderern unterstützt wird, allerdings sei das Budget trotz steigender Kosten in den vergangenen Jahren gleich geblieben. „Christmas Garden wird ein weiterer Baustein sein, der uns hilft, den Botanischen Garten zu finanzieren – damit er so bleiben kann, und das eintrittsfrei.“

Eintritt für Lichterveranstaltung kostet für Erwachsene 16,50 Euro

Während der Eintritt zu den normalen Öffnungszeiten des Loki-Schmidt-Gartens weiterhin kostenfrei bleibt, wird der Zutritt zum Christmas Garden durchaus Geld kosten. Eintrittskarten für Erwachsene gibt es ab 16,50 Euro, Jugendliche zahlen 12 Euro und Kinder bis sechs Jahre sind frei. Der Vorverkauf hat bereits begonnen.

Geöffnet wird der Christmas Garden immer eine halbe Stunde, nachdem der Botanische Garten geschlossen wurde, also jeweils von 16.30 Uhr an. Letzter Einlass ist um 20 Uhr, um 21.30 Uhr schließt der Christmas Garden wieder.

Christmas Garden 2023 erstmals in Hamburg: Hier gibt es Karten

Damit es nicht zu Gedränge kommt, wird der Eintritt in Slots von 30 Minuten ermöglicht. Besucher werden gebeten, ihre Tickets zuvor unter christmas-garden.de sowie auf myticket.de zu kaufen und sich dann zum gegebenen Zeitfenster am Parkeingang an der Ohnhorststraße einzufinden. Wer an der Abendkasse Tickets kaufen möchte, zahlt einen Zuschlag von 2 Euro pro Ticket.

Für den stattlichen Preis wird aber auch einiges geboten: Auf einem zwei Kilometer langen Weg durch den Botanischen Garten können die Besucher beispielsweise Wassermärchen mit schwebenden Quallen und bunten Fischen bestaunen. Außerdem gibt es – exklusiv nur bei der Veranstaltung in Hamburg – ein Knusperhäuschen, aus dem die Stimme einer zerstreuten und von Synchronsprecherin Luise Lunow gesprochenen Hexe erklingt. Die Pyramiden des Loki-Schmidt-Gartens im Wüstenbereich bekommen durch Lichter einen blauen Touch.

Der Christmas Garden feiert Premiere in Hamburg. Eine Mondwiese wie diese soll es auch im Loki-Schmidt-Garten geben.
Der Christmas Garden feiert Premiere in Hamburg. Eine Mondwiese wie diese soll es auch im Loki-Schmidt-Garten geben. © Christmas Garden | Christmas Garden

Schmidt & Schmidtchens sorgt für Verpflegungsstationen im Christmas Garden

Zwischendurch gibt es verschiedene Stationen, an denen sich die Besucher und Besucherinnen stärken können. Für das leibliche Wohl in den Buden sorgt Schmidt & Schmidtchens. Das Unternehmen, das Cafés an mittlerweile 20 Standorten in Hamburg betreibt, bietet Heißgetränke, Weihnachtsburger sowie Schöpfgerichte wie Suppen oder Gulasch zu laut Betreiber moderaten Preisen an.

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Zudem gibt es als Alternativprogramm ein nostalgisches Dampfkarussell, auf dem die jüngeren Gäste für 2 Euro eine Runde drehen können. Anschließend lassen sich so gestärkt und beschwingt die weiteren Highlights bestaunen.

Christmas Garden im Botanischen Garten: Einen Vorgeschmack auf die Lichter-Show am Abend macht die Dekoration, die man als Besucher am Tag schon sehen kann.
Christmas Garden im Botanischen Garten: Einen Vorgeschmack auf die Lichter-Show am Abend macht die Dekoration, die man als Besucher am Tag schon sehen kann. © FUNKE / Foto Services | Katy Krause

Zum Beispiel im asiatischen Teil der Anlage: Dort sollen 20 leuchtende Lotosblüten auf dem Wasser schwimmen und ein eigens für Hamburg kreierter Regenbogenbaum stehen. Seine LED-Äste leuchten im Zusammenspiel mit Musik.

Lumagica im Wildpark Schwarze Berge: Lichtershow ähnelt Christmas Garden

Doch so ganz einzigartig, wie die Organisatoren versprechen, ist Christmas Garden nicht. Ganz unverhofft hat, wie berichtet, ein Mitbewerber eine ganz ähnliche Veranstaltung vor den Toren Hamburgs angekündigt. Denn während im Hamburger Westen die Veranstalter 100.000 Besucher mit einem Lichtermeer erfreuen wollen, kündigt nun auch eine Firma aus Österreich eine weitere glitzernde Großveranstaltung an – südlich der Elbe.

Die MK Illumination Handels GmbH plant in Zusammenarbeit mit dem Wildpark Schwarze Berge in der Gemeinde Rosengarten im nördlichen Niedersachsen die Lumagica. Ein Konzept, das ähnlich wie der Christmas Garden deutschlandweit und sogar international an verschiedenen Standorten Erfolge feiert. Hier ging es am 16. November los. Schluss ist ebenfalls am 14. Januar. Lumagica im Wildpark Schwarze Berge (Am Wildpark 1, Rosengarten) ist immer Donnerstag bis Sonntag ab 17 Uhr geöffnet bis zur Parkschließung um 22 Uhr. Tickets können online gebucht werden, es gibt auch wenige Karten gegen Aufpreis an der Abendkasse.