Hamburg. Die SPD in Altona hat eine Reihe von Mitgliedsanträgen im Zusammenhang mit dem umstrittenen Ex-Parteisprecher Bülent Ciftlik abgelehnt. Laut Mathias Petersen, SPD-Kreisvorsitzender in Altona, seien rund 70 Anträge abschlägig beschieden worden, ein gutes Dutzend weiterer würde noch bearbeitet. Dagegen haben wiederum rund 50 Antragsteller Widersprüche eingelegt.
Wie berichtet, hatte die SPD im Juli eine Eintrittswelle verzeichnet. Binnen weniger Wochen hatte es mehr Mitgliedsanträge gegeben als sonst in einem ganzen Jahr. Hintergrund sind die Bestrebungen Ciftliks, wieder in die Bürgerschaft einzuziehen.
Für dieses Vorhaben hat er offenbar Freunde und Bekannte aus der türkischstämmigen Gemeinde mobilisiert. Die Unterstützer, so die Idee, sollten den 42-Jährigen bei der parteiinternen Wahl am 6. September auf einen aussichtsreichen Platz hieven. Petersen hatte nach Bekanntwerden der Eintrittswelle darauf gedrängt, die Anträge kritisch zu hinterfragen. Sollte ein Zusammenhang mit Ciftlik herzustellen sein, sollten diese abgelehnt werden, um mögliche Manipulationen zu verhindern.
Parteien können Mitgliedsanträge ohne Angabe von Gründen ablehnen. Die SPD-Distriktvorsitzenden haben unterdessen die Bürgerschaftsabgeordneten Gabi Dobusch und Arno Münster für die ersten beiden Plätze vorgeschlagen. Dennoch geht die Partei nicht davon aus, dass Ciftlik sich geschlagen gibt. „Wir sind auf Gegenkandidaten vorbereitet“, sagte Petersen. Soll heißen, dass auch auf dieser Seite mobilisiert wird. Ciftlik war nach mutmaßlichen Straftaten und Eskapaden in Ungnade gefallen.
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