Bülent Ciftlik

Auch Eimsbütteler SPD verzeichnet verdächtige Eintrittswelle

Kürzlich lehnte die SPD in Altona eine Reihe von Aufnahmeanträgen ab. Diese waren möglicherweise aus dem Umfeld des Ex-Parteisprechers Bülent Ciftlik gekommen. Die SPD sorgt sich vor Manipulationen.

Hamburg Nach der ungewöhnlich hohen Zahl von Partei-Aufnahmeanträgen in Altona und Harburg verzeichnet nun auch die Eimsbütteler SPD das gleiche Phänomen. Wenige Wochen vor den parteiinternen Kandidatenaufstellungen haben nach Abendblatt-Informationen rund zehn Personen gleichzeitig einen Antrag für die Aufnahme bei den Sozialdemokraten im Distrikt Schnelsen gestellt. Über die Aufnahme ist noch nicht endgültig entschieden worden. Die Gruppe hat eine einzige Kontonummer angegeben, was nicht zulässig ist.

Erst Anfang des Jahres hatte es tiefe Verwerfungen im SPD-Distrikt Schnelsen gegeben. Der heutige Eimsbütteler Bezirksversammlungsabgeordnete Koorosh Armi ist von Matthias Ederhoff als Distriktvorsitzender abgelöst worden. Auch damals hatte es eine plötzliche Machtverschiebung gegeben. Überraschend hatte Ederhoff sich als Herausforderer präsentiert – samt Kandidaten für den kompletten Vorstand.

Ederhoff hatte damals von einem „urdemokratischen Vorgang" gesprochen. Zudem seien die Vorstandskandidaten des Amtsinhabers Armi nicht aus dem Stadtteil gekommen. Armi selbst sagt, dass die zehn Antragssteller ihm nicht zuzuordnen seien. „Ich kenne die nicht.“ Ihn ziehe es zudem überhaupt nicht in die Bürgerschaft. „Ich habe in den kommenden fünf Jahren genug in Schnelsen und Eimsbüttel zu tun.“ Ederhoff wollte sich zu den Antragsstellern nicht äußern.

Wie berichtet haben in den vergangenen Wochen offenbar 70 Anhänger des ehemaligen SPD-Parteisprechers Bülent Ciftlik einen Antrag auf Aufnahme in die SPD gestellt. Der einstige Hoffnungsträger soll erklärt haben, wieder für die Bürgerschaft kandidieren zu wollen. Dafür müsste er bei den parteiinternen Wahlen am 6. September von den Mitgliedern nominiert werden. Die dafür nötige Mehrheit wird er wohl nicht zusammenbekommen. Es sind bereits Anträge abgelehnt worden. Altonas SPD-Kreischef Mathias Petersen hat die Distriktchefs gebeten, Anträge kritisch zu hinterfragen, um Manipulationen zu verhindern.

( (sba) )

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