Heiko Stock und Wladimir Kaminer laden zur Sotschi-Night. Der Hamburger Koch und der Schriftsteller mit russischen Wurzeln finden sich am 21. Februar zusammen, um Gästen einen Gaumen- und Ohrenschmaus zu servieren.

Sotschi in Hamburg, nicht nur auf dem Fernsehschirm während der Olympischen Winterspiele, sondern auch auf dem Teller: Dafür sorgen Heiko Stock und Wladimir Kaminer. Der Hamburger Koch mit eigenem Restaurant und der deutsche Schriftsteller mit russischen Wurzeln finden sich am 21. Februar für einen Abend zusammen, um den Gästen einen Gaumen- und Ohrenschmaus zu servieren.

Die Gäste erwartet eine launige Komposition im reetgedeckten Fachwerkhaus unweit der Alster in Poppenbüttel. Nach der Begrüßung gibt Wladimir Kaminer eine erste Kostprobe seines Könnens. Der 47-Jährige wurde in Moskau geboren, lebt aber seit 1990 in Berlin. Bisher hat er mehr als drei Millionen Bücher verkauft, sein Erstling „Russendisko“ wurde erfolgreich mit Matthias Schweighöfer in der Hauptrolle verfilmt.

Zwischen den Gängen erzählt Wladimir Kaminer

Dieser Streifen brachte auch Heiko Stock auf die Idee der deutsch-russischen Zusammenarbeit. „Der Film hatte mir sehr gut gefallen, und wir sprachen im Restaurant darüber“, erinnert sich der Küchenkünstler, der sich schon im Alter von 28 Jahren einen Michelin-Stern erkocht hatte. Über einen Bekannten kam der Kontakt zu Kaminer zustande. „Wir haben uns gleich gut verstanden“, sagt Stock. „Wladimir hat mir dann auch Rezepte aus dem Kaukasus gezeigt, davon habe ich mich inspirieren lassen.“

Zum kulinarischen Auftakt kommt deshalb Wladimirs Soljanka auf den Tisch. Heiko Stock, der sein Restaurant im 13. Jahr betreibt, verfeinert die traditionelle Rote-Bete-Suppe mit Kalbfleisch und Gemüse. Als Hauptgang fertigt die Küchenbrigade unter Leitung des 44-jährigen Chefs Zweierlei Gebratenes vom Wildlachs auf Kaviarschaum mit Beluga-Linsen und frittiertem Rucola. Den süßen Abschluss bildet eine Quarkcreme mit wilden roten Beeren und Honig. Zu allen Gängen gibt es korrespondierende Getränke, zum Beispiel deutschen Weißwein oder ein frisch gezapftes Bier. Platz ist für rund 130 Gäste im Restaurant.

Zwischen den Gängen wird Wladimir Kaminer über seine alte Heimat und die Olympischen Spiele an der Schwarzmeerküste erzählen. Der Schriftsteller schreibt für den Abend im Stock’s ein eigenes Programm. Als 13-Jähriger erlebte er 1980 die Spiele in Moskau und wie der Boykott damals auf die Menschen wirkte. „Die Welt ließ die Sowjetunion allein“, sagt Kaminer und hält nichts davon, aus politischen Gründen nicht an Olympischen Spielen teilzunehmen. „Man muss hinfahren und einen Dialog entwickeln“, die Sportveranstaltung sei „eine der wenigen Brücken zur Außenwelt“.

Nach dem Essen darf bei der Russendisko getanzt werden

Wer nicht nur essen und zuhören möchte, sondern genießen und auch tanzen, der ist bei der anschließenden Russendisko in der Kaminstube im Stock’s richtig. Ab 22 Uhr legt Kaminer dort auf und singt. Wann hört man schon mal die Lieblingslieder der deutschen Taxifahrer oder Russen-Soul?

Die Kalorien, die auf der Tanzfläche verbrannt werden, werden schnell wieder aufgefüllt mit Wein oder Bier sowie Fingerfood. Gereicht werden zum Beispiel knusprige Frühlingsrollen von Garnelen, Hackbällchen, Satay-Spieße und Sushi-Variationen mit warmen California Rolls.

Die Russendisko ist Kult in Berlin sowie anderen Großstädten und jetzt eben auch in Hamburg-Poppenbüttel. Russia goes Alster-Wanderweg.

Weitere Informationen: „Sotschi-Night“ Fr 21.2., 19.00, Restaurant Stock’s (S Poppenbüttel + Bus 276), An der Alsterschleife 3. Karten für 79,-/49,- (Drei-Gänge-Menü/Russendisko): T. 6113620, info@stocks.de; www.stocks.de