Hamburgs Restaurants, Kneipen, Cafés und Bars: Das “Henriks“ in Rotherbaum setzt auf cosmopolitischen Charme und mondäne Einrichtung.

Zur Eröffnung vor gut zwei Monaten kam die, die Mal mit dem Wulff tanzte. Der Besuch der Ex-First-Lady Bettina zum Start des Restaurants Henriks an der Tesdorpfstraße, war vielen Medien eine Nachricht wert. Seitdem habe ich nicht viel gehört über das neue Gastro-Projekt von Claas-Henrik Anklam, der lange am Tarantella beteiligt war und der quasi Bettina Wulffs Ex-Schwager ist - sein Bruder hat einen Sohn mit ihr. Das aber nur am Rande.

Offene Showküche und Bond-Flair

Ich will mir heute selbst ein Bild von dem Lokal im SAP-Haus in Rotherbaum machen. Insbesondere vom Essen. Anklam war schließlich zehn Jahre Küchenchef im Landhaus Scherrer. Ich habe nicht reserviert. Einen Tisch bekomme ich trotzdem. Vor dem Restaurant befindet sich eine große Terrasse, beim Eintritt durch die hohe Glastür fällt mein erster Blick auf die moderne, offene Showküche. Ich fühle mich ein wenig wie in einem Bond-Film.

Die dominierenden Farben sind Gold, Schwarz und Cognac. Auf den lederbezogenen Sitzmöbeln lunchen vornehmlich Männer in Anzügen und frisch gestärkten Hemden. In meiner Ibiza-Tunika wirke ich nicht gerade wie ein Bond-Girl. Spüren lässt mich das aber niemand. Keiner kann so wunderbar wegsehen wie der Hamburger. Und genau der scheint sich hier hanseatenwohl zu fühlen. Den einen oder anderen meine ich auch schon mal im Tarantella, der Bank oder im Henssler & Henssler gesehen zu haben.

Begehbarer Weinschrank und gläserne Bar

Richtig gut gefällt mir die gläserne Bar mit dem langen Tresen und den Bar-Hockern davor. Nett auch der kleine begehbare Weinschrank. Die Karte sagt mir ebenfalls zu. Das Bond-Girl in mir ignoriert die Preise zunächst einfach mal. Als Vorspeise offeriert werden knusprige Coca, das ist weder Getränk noch Pulver, sondern ein feiner Blätterteigboden, Ziegenfrischkäse und Sommertrüffel (14,90 Euro) oder Pulpo Pecaccio mit Kapern, Limone und Ligurischen Oliven (16,90 Euro).

Es gibt Tatars, Salate, Fisch- und Fleischgerichte. Darunter: Schottischer Wildlachs mit Kopfsalat, Salsa Verde und Salzkartoffeln (22,90 Euro), Maispoularde mit Schmorspitzkohl und rotem Tandoori-Reis (20,90 Euro) oder Kalbsleber Berliner Art mit Zwiebeln, Äpfel und Kartoffelpüree (19,90 Euro). Frisch vom Grill, mit einer Zubereitungs- und Ruhezeit von 35 Minuten, einem Gewicht von 600 Gramm und einem Preis von 56,90 Euro, ist ein Omaha Natural Angus T-Bone Steak zu haben.

Ossetra-Kaviar für 219,90 Euro

Beilagen wie Saucen, Gemüse und Salat können einzeln dazu bestellt werden. Der Angus ist mir zu tierisch, zu teuer, zu langsam und vor allem zu viel! 125 Gramm Ossetra-Kaviar wären einfacher und mengenmäßig perfekt - die veranschlagten 219,90 Euro kann aber selbst das Bond-Girl nicht ignorieren. Ich ordere also Tuna Tataki Steak mit Paksoi und Teriaki für 28,90 Euro. Und das ist wirklich gelungen. Auf den Punkt zubereitet, innen noch rosafarben, ummantelt mit schwarzem Seasam, zerfällt es auf der Zunge. Frische kräuter garnieren, Wildreiskörner harmonieren. Fehlt nur noch der Martini.

Die an mir vorbei getragenen Wiener Schnitzel und ein Tatar sehen ebenfalls köstlich aus. Kochen kann der Anklam. Fazit: Das Henriks ist nicht in New York oder London, sondern in Hamburg - und genau da ist es auch bestens aufgehoben. Geschäftsleute, die einen guten Ort für Mittags-Meetings suchen, Medien-Leute die unter Leute wollen, Szene-Gänger, die sich gerne in Szene setzen und natürlich Bondgirls werden sich hier wohl fühlen.

Für alle anderen lohnt sich ein Besuch, wenn es ein richtig gutes Steak, Kaviar oder ein entspannter Drink an der Bar sein soll.

Henriks, Tesdorpfstraße 8, Tel.: 040/288084280, henriks.cc

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12 Uhr bis 22 Uhr, Sonnabend und Sonntag 12 Uhr bis 23 Uhr

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