Hamburg. Der Countdown für die Wiedereröffnung des Shanghaier Teehaus-Ensembles Yu Garden an der Feldbrunnenstraße läuft. Die Einweihungsfeier für geladene Gäste ist am kommenden Mittwoch, am Donnerstag wird es einen Senatsempfang im Beisein von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) geben. Der reguläre Betrieb soll offiziell Anfang Februar starten.
Qiuyi Chen ist voller Tatendrang und kann es kaum erwarten, dass „diese Oase inmitten der Großstadt wieder zu einem Ort der Begegnung wird, an dem chinesische Kultur und Gastfreundschaft gelebt werden“. Der Gastronom ist seit Monaten mit dem Umbau und der Ausstattung der Räumlichkeiten beschäftigt. „Die Möbel, die Lampen und die Kunst habe ich aus China importiert. Jetzt fehlen nur noch die Stühle.“
Im Chinesischen Teehaus ist Platz für bis zu 500 Personen
Künftig betreibt der 45-Jährige das Restaurant Yu Garden mit rund 130 Sitzplätzen, den Teepavillon und den Wandelgang, der die beiden Gebäudetrakte miteinander verbindet. Außerdem gehören ein Innenhof und die von einem Teich umgebene große Terrasse mit Blick auf die großzügige Gartenanlage zum Reich des umtriebigen Unternehmers.
Insgesamt bietet das Chinesische Teehaus laut Chen Platz für Veranstaltungen mit bis zu 500 Personen. „Es geht für mich ein Traum in Erfüllung. Ich habe immer wieder mit der Stadt Shanghai über diese Location verhandelt, und im vergangenen Sommer hat es dann endlich geklappt. Das ist ein einmaliger Ort.“ Es habe ein bisschen etwas von einer Insel, auf der man dem Alltag entfliehen könne.
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Das Teehaus steht hinter dem früheren Völkerkundemuseum
Das Chinesische Teehaus hat eine bewegte Geschichte. Im Jahre 2006 hatten sich Hamburg und Shanghai im Zuge der Verbundenheit durch die Städtepartnerschaft geeinigt, gemeinsam diesen Gebäudekomplex in direkter Nachbarschaft zum damaligen Völkerkundemuseum (heute: „Markk – Museum am Rothenbaum“) zu errichten. Die Stadt hatte einem von Shanghai beauftragten Partner das Grundstück im Rahmen des Erbbaurechts für 30 Jahre zur unentgeltlichen Nutzung überlassen.
Der Vertrag sah vor, dass die Shanghaier Seite, dort ein öffentlich zugängliches Zentrum für Kultur- und Tourismus mit chinesischer Gastronomie errichtet. Schließlich wurde das Teehaus-Ensemble im September 2008 eröffnet und bis 2012 von dem Partner der Stadt Shanghai betrieben.
Das Teehaus-Ensemble wurde in den vergangenen Jahren saniert
Dann wurde das Restaurant zunächst geschlossen, und die Uni Hamburg Marketing GmbH nutzte die Fläche als Tagungs- und Veranstaltungsort. Als kultureller Hauptnutzer zog das Konfuzius-Institut der Uni ein. Der Vertrag lief Ende 2017 aus. Das Konfuzius-Institut wird auch jetzt wieder Räume in der ersten Etage über dem Restaurant für kulturelle Veranstaltungen nutzen.
Danach wurde das Teehaus-Ensemble saniert – und die beiden Städte hatten natürlich ein hohes Interesse daran, dass dieser Prachtbau nicht leer steht, sondern wieder öffentlich genutzt wird.
Yu Garden ab Anfang Februar bis in die späten Abendstunden geöffnet
Chen hat jedenfalls große Pläne. Er steht im Restaurant unter einem überdimensionalen Stofffisch, der als Lampe dient. „Hier kommt der Chef’s Table mit 18 Sitzplätzen hin. Wir haben auch zwei Separees für kleinere Gesellschaften“, sagt er. Der große Raum ist durch Holz-Paravents mit typisch chinesischen Schnitzereien unterteilt: „Das soll eine gemütliche Atmosphäre schaffen“, sagt der Restaurantbetreiber. Der Yu Garden wird von Anfang Februar an täglich von 12 Uhr bis in die späten Abendstunden geöffnet haben.
„Natürlich liegt unser Fokus auf einer vielfältigen zeitgenössischen chinesischen Küche“, verspricht Chen. Auf der Speisekarte werden die Teigtaschen „Xiao Long Bao“ und gedünstete Löwenkopf-Fleischbälle zu finden sein, die für die Region Shanghai typisch sind. Auf der Karte stehen auch Rindfleisch mit Enoki-Pilzen und Klassiker wie das gebratene Hühnerfleisch mit Chili und Peperoni.
„Club Red Chamber“ in der ersten Etage des Teepavillons
Auch eine Original Peking Ente, die am Tisch tranchiert und in zwei Gängen serviert wird, soll es geben. Sushi und Austern können die Gäste ebenfalls ordern. Es wird auch ein Mittagstisch angeboten. „Sonnabends und sonntags werden wir einen Brunch mit eurasisches Spezialitäten anbieten“, sagt Chen.
Der Wandelgang und der eigentliche Teepavillon sollen unter dem Namen Yu Bar firmieren. „Dort können die Gäste eine Kleinigkeit essen oder einfach nur entspannt einen Drink genießen.“
Auf der Karte soll es auch eine große Auswahl an chinesischem Reiswein geben, der nichts mit dem japanischen Sake zu tun hat. Aber nicht nur das: „Natürlich haben wir passend zu dem Standort eine große Teeauswahl“, sagt Chen.
Der Gastronom hatte zuletzt fast fünf Jahre lang das Restaurant Red Chamber nahe dem Rathaus in der City betrieben. Als Hommage an dieses Lokal wird es in der ersten Etage des Teepavillons den „Club Red Chamber“ geben. Diese Fläche soll für kulinarische Musikabende und andere Veranstaltungen genutzt werden.
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