Gravenbruch . Miriam Opresnik gewinnt mit ihrer Reportagereihe „Mein erster Laden“. Darum geht es in der ausgezeichneten Abendblatt-Serie.

Erneut eine große Ehre für den Wirtschaftsteil des Hamburger Abendblatts. Wirtschaftsredakteurin Miriam Opresnik hat in Gravenbruch bei Frankfurt vor 250 Gästen den renommierten Herbert Quandt Medien-Preis überreicht bekommen. Ausgezeichnet wurde ihre Reportagereihe „Mein erster Laden“. Opresnik begleitet die 35-jährige Jennifer Hinze seit der Gründung ihres veganen Feinkostgeschäfts mit Café und berichtet darüber im Abendblatt. Der Preis ist mit 12.500 Euro dotiert.

Die Auszeichnung reiht sich in eine Reihe von Preisen ein, welche Redakteure des Abendblatt-Wirtschafts­ressorts in den vergangenen Monaten in Empfang nehmen durften. Dazu gehörten der Ernst-Schneider-Preis der Industrie- und Handelskammern, der Robert-Meyer-Preis des Vereins Deutscher Ingenieure und der Medienpreis Mittelstand (Platz 2) der Wirtschaftsjunioren Deutschland.

Emphatisch, unaufgeregt und fesselnd

Horst von Buttlar, Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins „Capital“, lobte am Mittwochabend Miriam Opresnik in seiner Laudatio dafür, dass sie nicht theoretisch, sondern praktisch vom Wirtschaftsleben anhand einer Einzelperson erzählt. „Die Autorin geht ganz nah ran, auf die kleinste mögliche Einheit: auf eine Gründerin“, so von Buttlar. „Sie bleibt dran und erzählt die ganze Geschichte, emphatisch, unaufgeregt, fesselnd. Sie erzählt über die Hoffnungen, den Stolz von Jennifer Hinze, etwa Eigenes zu machen, die Suche nach Mitstreitern und Angestellten, über entbehrungsreiche 16-Stunden-Tage, über die Geldsuche und Geldsorgen. Ein Mensch, der von A nach B geht – nach Freiheit sucht, sie bekommt, aber mit ihr auch alle Sorgen und Herausforderungen.“

Auch die Tatsache, dass Jennifer Hinze nun beschlossen hat, ihr Geschäft aufzugeben, wertet der Laudator nicht als Niederlage. Die Gründerin, die übrigens auch zur Preisverleihung nach Frankfurt gereist war, wirke nicht verzagt oder verbittert. Die Geschichte sei „ein schönes Beispiel einer gut gelebten Kultur des Scheiterns, die sich nicht am Ende sieht“.