Jean Paul Gaultier kooperiert mit dem italienischen Spitzen-Label La Perla – die neue Kollektion ist, nun ja, etwas gewöhnungbedürftig.

Wenn sich der Pariser Couturier Jean Paul Gaultier daran macht, Dessous zu schneidern, erwartet man viele Ah`s, Oh`s und Oh là là`s.

Der Mann, der auch seine Parfums in Korsagen-Flakons abfüllt, war – so die Legende – schon als Kind derart von den fleischfarbenen Korsetts seiner Oma fasziniert, dass ihn seine Stoff gewordenen Fantasien schließlich zum Unterwäsche-Olymp führten: Mit der Corsage zu Madonnas „Blond Ambition“-Tour 1990 schrieb er Modegeschichte; ihr konischer Cruise-Missile-BH hat sich ins kollektive Fashion-Gedächtnis eingeprägt.

Seit geraumer Zeit kooperiert Gaultier mit dem italienischen Spitzen-Label La Perla. Seine neue „Capsule Collection“ für das kommende Frühjahr wird dieser Tage der Presse vorgestellt.

Ah`s für die Lingerie aus Leder im Lasercut. Oh`s für die Pretiosen aus Leaver-Spitze (das ist eine Maschine für gemusterte Tüllspitze), oh là là für die Bondage-Anleihen der Badekollektion.

Und ein Au weia für die Puschel-BH und –Höschen: Auf Webstühlen aus Calais gewebt und von Hand weiterverarbeitet – exquisite Arbeit, zugegeben. Aber: Sind die nun für Drunter oder Drüber? Was, wenn ich einfach nur Jeans und ein T-Shirt anziehen möchte? Das trägt doch auf, Herr Gaultier! Was macht man da mit den Puschel-Auswölbungen oben und unten?

Mon Dieu, was das wieder für ein Gerede im Büro gibt...