Kein Klischee ist so blöd, als dass es nicht stimmen würde. Frauen haben nur eins im Kopf: die Farbe und das Kult-Label du jour von, jawohl, Nagellack.

Chanel? (definitiv der Trendsetter! Aktuelle Trend-Farbe: „Particulière“) O.P.I? (wirklich cool? Übertrifft aber selbst Goethes Farbenkreis an Nuancen im, äh, Handstreich) „Nailtini“, die eine 60ies-Kollektion der „Mad Men“-Stylistin Janie Bryant lancierten (muss man sich in den USA besorgen). Die Nagellack-Farbe als Statussymbol?

Nachdem Herr Joop in einem Interview den Hype um den It-Bag (so last season!) schon ins Grab kommentiert hatte (well done – alle solchen Marketing-Gags führen letztendlich zur Inflation und Verramschung von Marken), sehen wir uns jetzt mit einem neuen „It-Accessoire“ und dessen Beschäftigung damit konfrontiert – dem Anmalen von Nägeln.

Nun gut, es war schon immer Privileg von Frauen, besser auszusehen als die Männer. Und der Nagellack (erinnern Sie sich an „Dschungelrot“ in dem State-of-the-art-Klassiker „Die Frauen“ von George Cukor? Unbedingt die DVD im Original für einen Mädels-Abend besorgen!) ist sicher legitimes Mittel, die Frau in sich zu zelebrieren (Ja, ich gestehe: Ich male mit!).

Deshalb an dieser Stelle: Einmal hysterisch schnappatmend kreischen nach dem Erwerb von beispielsweise „Les Khakis“ von Chanel reicht ( Glückwünsche, wenn Ihnen das gelungen ist – es gab nur 1000 dieser Tryptichons in Deutschland, die in nur einer Nacht im Berliner KaDeWe ausverkauft wurden)! Und dann: Lesen Sie doch bitte zur Abwechslung mal wieder ein gutes Buch! Mein Tipp, der Cerebrales und Celebrity-Hype vereint:

Zuerst eilen Sie bitte zu „Sautter + Lackmann“ in die Admiralitätsstraße und kaufen folgenden Band:„CollectionYves Saint Laurent et Pierre Bergé“

The legendary collection of Yves Saint Laurent et Pierre Bergé to be sold in five sales at le Grand Palais, Paros on 23.24 & 25 February 2009“

Edition: „Christie`s in association with Pierre Bergé“.

Der Christie`s-Ausstellungskatalog ist so herzzerreißend gut und virtuos, dass er zum editorialen Weltkulturerbe erklärt werden sollte – kurzum: Man MUSS ihn besitzen. Und immer wieder darin lesen, lernen und genießen. Randnotiz: Pierre Bergé, der langjährige Geschäftspartner und Lebensgefährte von Yves Saint Laurent, einer der großen Kulturschaffenden und Unternehmer dieser Welt, rettet mit seinem Engagement gerade „Le Monde“.

„Nichts ist schöner als ein nackter Körper. Das schönste Kleidungsstück, das eine Frau tragen kann, ist die Umarmung eines Mannes, der sie liebt. Und für die, die dieses Glück nicht finden, bin ich da“, sagte das Genie YSL einmal. Tempi passati – aber sein Geist lebt fort.

Deshalb sei jetzt – nach der Lektüre – der Glamour für die Hände gefeiert. Yves Saint Laurent Cosmetics hat heimlich, still und leise ein Nagellack-Styling auf den Markt gebracht, das die klassische „French Manicure“ neu interpretiert und den Glamour des Jahrhundert-Couturiers YSL am Puls der Zeit schlagen lässt. Ein bisserl Glam-Rock, ein bisserl „f**k you-Attidude und zugleich extrem nobel. Meine Alternative zu Chanel und dem ebenfalls coolen „Bronce Libertine“ von Dior (zum Military-Look).

Die Fakten: Der Couture-Lack „Croisière“ erscheint als „Limited Edition“ und ist ein Twin-Set aus den Farben Indigo (ok, sündiges Nachtblau) und dem emblematischen YSL-Gold (wie die Käppchen der Flacons, die Insiderinnen übrigens als Lackier-Bänkchen benutzen!). Dunkel drunter, Halbmonde in Gold drüber – man hat sich eine Art Fächerpinsel ausgedacht, damit Frau präziser pinseln kann. „Manicure Couture“ – No.3 – Belle de Nuit“; ca. 32 Euro – erhältlich am YSL-Counter im Alsterhaus.

Und während Sie sich die Nägel trocknen lassen: Sehen Sie sich online folgendes hinreißendes Video an – Motto: Yves Saint Laurent hat die Haare schön... http://www.youtube.com/watch?v=1ukZisTRlN0