Hamburg. Ab September gilt in mehreren Straßen Durchfahrtsverbot für Autos. 163 Parkplätze fallen weg. Bilanz in sechs Monaten geplant.

In rund sechs Wochen soll es losgehen. Ottensen startet ein Verkehrsexperiment, das es in dieser Form in Hamburg noch nicht gegeben hat. Einige Straßen westlich der Fußgängerzone am Altonaer Bahnhof sollen für sechs Monate autofrei werden. Niemand darf dort parken, fast niemand darf dort mehr durchfahren. „Die Straße tut so, als sei sie eine Art Fußgängerzone“: Mit diesem knappen Satz beschreibt Altonas Bauamtsleiter Johannes Gerdelmann das Experiment. Einen wichtigen Unterschied gibt es allerdings: Hier wird – anders als in den Innenstädten der Metropolen – die Fußgängerzone nicht geschaffen, weil das Einkaufen schöner werden soll. Sie wird geschaffen, weil das Leben schöner werden soll.

Ob es gelingt? Das wird vermutlich die entscheidende Frage sein, die am Ende des Verkehrsexperiments zu beantworten ist. Geht es ohne Auto? Ist es ohne Auto sogar besser als mit? Sollte also das Experiment zur Dauereinrichtung werden? Oder muss alles wieder zurückgedreht, weil wir doch nicht ohne Auto leben können? Im kleinen Ottensen geht es in den sechs Monaten von Anfang September bis Ende Februar tatsächlich um die großen Verkehrsfragen dieser Zeit.