Hamburg. Nach Radfahrern sind nun Fußgänger in den Fokus der Politik gerückt. Der Platz auf den Straßen müsse neu verteilt werden.

Allein die Frage, warum sie für die Rechte der Fußgänger kämpft, scheint Sonja Tesch zu überraschen. „Na, weil ich Fußgängerin bin“, sagt sie. Und setzt nach: „Das sind wir doch alle.“ Was für die 77-Jährige eine bewusste Entscheidung, eine Überzeugung, eine Haltung ist, ist für viele andere eine Selbstverständlichkeit. „Und das ist vielleicht das Problem“, glaubt Tesch, Sprecherin von FUSS e. V. in Hamburg.

Die Mitgliederzahlen des Vereins sind sehr überschaubar. Im Vergleich zu den Mitgliedern der Auto- und Fahrrad-Clubs ADAC oder ADFC liegen sie im Grunde in einem nicht darstellbaren Bereich. Lobbyarbeit für eine Gruppe, die offenbar oft gar nicht weiß, dass sie eine Lobby braucht, scheint kein leichtes Unterfangen zu sein.