Welche Angebote es für eine Auszeit nach der Schule gibt. Eine gewisse Zeit im Ausland ist eine Herausforderung, die zugleich die Selbstständigkeit fördert.

Zum Studieren nach Australien, ein Praktikum in den USA, zum Freiwilligendienst nach Afrika, oder per Work & Travel durch Kanada - den Möglichkeiten scheinen keine Grenzen gesetzt. Abgesehen vom Alter vielleicht. Bei den meisten Angeboten setzen die Veranstalter ein Mindestalter von 18 Jahren sowie Kenntnisse der Landessprache, beziehungsweise ausreichend Englischkenntnisse voraus. "Und das bedeutet dann oft Abitur", weiß Emely Dolberg von der Stepin-Beratung Hamburg. Das Stepin-Angebot ist breit gefächert und reicht vom Auslandspraktikum über Work & Travel bis zur Au-pair-Vermittlung. Doch fast unabhängig vom Programm gilt: "Australien ist der Renner!" Au-pair-Interessierte müssen dazu allerdings wissen: "In Australien sind reine Au-pairs nicht erlaubt. Darum bieten wir ein Demi-Au-pair-Programm an." Bei ,halb und halb' stehen vormittags ein Sprachkurs und nachmittags Au-pair-Tätigkeiten an. Aber auch das Work-&-Travel-Programm ist nicht ohne. Anders als beim Au-pair-Aufenthalt, bei dem von Anfang an klar ist, für wie lange es wohin gehen soll, gilt es beim Work & Travel stets aufs Neue jede Station zu planen und zu organisieren. "Bei diesem Programm reisen die Jugendlichen durchs Land und finanzieren sich die Reise durch Jobben, etwa auf Kiwi- oder Mango-Plantagen oder in der Gastronomie", erläutert Dolberg. Stepin bietet dazu einen Job-Office-Service an. Eigeninitiative ist dennoch wichtig. Und genau das ist es, was Wiebke David und Antonie Caspar an diesem Angebot reizt. "Das ist eine tolle Art, Selbstständigkeit zu lernen, gerade weil wir alles selbst organisieren müssen und vielleicht auch mal an unsere Grenzen stoßen."

Bei wem extreme Ebbe in der Kasse herrscht, der sollte sein Glück vielleicht bei "Experiment e.V." probieren. Beim Freiwilligendienst "Weltwärts" winkt eine Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, "da fällt der Eigenanteil relativ gering aus", sagt Kirsten Jäcke von Experiment e.V. Dafür engagieren sich die Teilnehmer in verschiedenen Projekten, "wie Umwelt-, Jugendarbeit- oder Erziehungs-Projekte in Entwicklungsländern", erläutert Jäcke. Also winken hier Ziele wie Peru, Ecuador, Nepal, Togo oder Mali. Etwas exotischer fällt auch das Wunsch-Reiseziel von Gideon Strothmann aus. Den 19-Jährigen zieht es nach Kuba. "Wenn nicht Kuba, dann vielleicht ein anderes Land in Mittelamerika", überlegt er. Hauptsache "etwas Neues erleben, ein anderes Land und eine andere Kultur kennenlernen." Das Hineinschnuppern in eine andere Kultur reizt auch Eileen Hamlet. "Ich würde gern im Ausland studieren, in den USA oder in England", erklärt die 23-Jährige. Über Finanzierung will sie sich informieren, aber im Grunde ist ihr klar, wie das laufen wird: "Arbeit, Arbeit, Arbeit", lacht sie.