Angehende Mediengestalter lernen, das Layout von Zeitungen und Digitalmedien zu planen, zu konzipieren und zu gestalten. Dabei arbeiten sie multimedial.

In dem kleinen Raum sind die Teppiche so grau wie die Apple-Rechner, die ihn ausfüllen. Die Wände sind dekoriert mit herausgerissenen Magazinseiten, die Konzentration ist schon beinahe spürbar. Hier liegt die Kreativzentrale von Alexander Petrovic.

Der 20-Jährige macht beim Verlag Axel Springer , in dem auch das Hamburger Abendblatt erscheint, eine Ausbildung zum Mediengestalter. Diese sind in einem Verlagshaus dafür verantwortlich, dass die Zeitung aussieht, wie sie aussehen soll. Auch die Gestaltung der digitalen Medien wird ein immer größeres Thema.

So arbeitet Alexander gerade an der aktuellen iPad-Ausgabe der "Auto Bild" . Mit acht weiteren Kollegen wird das Heft digital aufbereitet. "Die Aufgabe ist besonders spannend, weil man viel ausprobieren und herumspielen kann", sagt Alexander. An einer Magnetwand hängen die Seiten aus dem Heft als Vorlage. Für das iPad werden sie neu bearbeitet und interaktiv gestaltet. So kann sich der Leser mithilfe eines Simulators etwa das Wunschmodell seines Traumautos gleich selbst zusammensetzen. Farbe, Ausstattung - mit einem Wisch über das Tablet passt es sich seinen Vorstellungen an. Dass die Technik dahinter funktioniert und alles gut aussieht, das ist die Aufgabe von Alexander.

+++Ausbildung zum Mediengestalter in Bild und Ton+++

Dafür durchläuft er im Rahmen seiner Ausbildung mehrere Stationen und lernt unterschiedliche Bereiche kennen: "Hörzu", "Auto Bild", die "Welt" ... auch beim Hamburger Abendblatt war Alexander bereits. Hier war er sogar einmal für eine Titelseite mitverantwortlich. "Wir haben zum Alstervergnügen eine Karte gebaut, auf der alle Stände verzeichnet waren", sagt er.

Während er bei der iPad-Gestaltung nur technische Grenzen kennt, ist die Gestaltung einer Tageszeitung sehr stark an die Arbeit mit den Redakteuren gebunden. "In der Regel ist es so, dass wir einen Text und eine ungefähre Idee für die Optik der Seite bekommen", sagt Alexander. Er sucht dann die passenden Fotos raus und baut sie wie gewünscht zusammen. Das bedeutet: Er entscheidet, wie viele Texte auf einer Seite stehen, wie sie angeordnet, wie lang sie sind und wo Fotos eingebaut werden. "Das funktioniert natürlich nur in enger Abstimmung mit dem Redakteur".

+++Film-Fachmann für das schnelle Internet+++

Nicht zuletzt darum müssen Mediengestalter immer auch Teamplayer sein. Daneben sind zwei weitere Eigenschaften besonders wichtig: Kreativität und Flexibilität, wie Uta Bendixen weiß, die für die Berufsausbildung bei der Axel Springer AG verantwortlich ist. Jeder Bewerber muss eine Mappe mit Arbeitsproben vorlegen: "Uns ist egal, ob das Zeichnungen, bearbeitete Fotos oder selbst gestaltete Websites sind, wir wollen eine Begeisterung für die Gestaltung von Medien sehen."

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Flexibilität. Der Axel Springer AG stellt in Hamburg und Berlin pro Jahr acht Azubis ein. Und die müssen auch Bereitschaft zeigen, für einen bestimmten Zeitraum an einem anderen Standort eingesetzt zu werden.

Alexander ist flexibel. Schon früh reizte ihn der Medienbetrieb. Sich kreativ auszuprobieren ist sein Traum - die Axel Springer AG mit ihrer Medienvielfalt ist der geeignete Ort dafür. Sein großes Ziel: Er würde später gerne für die "Sport Bild" arbeiten.

+++Das iPad erreicht auch die Generation 65+++

Das Spektrum des Lehrstoffes eines Mediendesigners ist breit gefächert. Neben dem Arbeiten mit gängigen Layout-Programmen wie InDesign und der Fotobearbeitung mit Programmen wie Photoshop lernt Alexander auch Basiswissen aus dem Programmierbereich. Planen, konzipieren und gestalten - so fasst er seine Aufgabe zusammen. Und dabei setzt er seine eigenen kreativen Schwerpunkte.

Kreativität kennt keine Grenzen, erst recht nicht die von regulären Arbeitszeiten. Dass Alexander sich etwa auch nach Feierabend noch Gedanken darüber macht, wie man das Layout einer Zeitung ein wenig geschickter, ein klein bisschen raffinierter gestalten könnte, liegt an seinem Ehrgeiz, Dinge besser zu machen, als sie sind. Darum ist er auch in seinem Freundeskreis zu dem ersten Ansprechpartner geworden, sobald es irgendwas zu designen gibt - von der Geburtstagseinladung zum Flyer. Dem nimmt er sich natürlich gerne an - wie jeder neuen Herausforderung.