Kaufmann und Computerexperte in einem: IT-Systemkaufleuten bieten sich spannende Aufgaben und gute Jobperspektiven.

Eine Mischung aus Kaufmann und Computerexperte, gibt es so etwas? Florian Frerichs und Dennis Fricke haben bei dem IT-Dienstleister Friedrich Karl Schroeder GmbH & Co. KG (FKS) die Antwort gefunden. Sie absolvieren in dem Hamburger Familienunternehmen eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann und haben danach allerbeste Berufsaussichten.

"Ich interessiere mich seit Jahren für Netzwerke und PCs. Nach dem Abi hatte ich dann als Aushilfe bei Edeka auch schon Berührungen mit dem kaufmännischen Bereich. Da ich an beiden Themenfeldern Interesse hatte, wollte ich gern für meinen Beruf beides zusammenbringen", erinnert sich Florian, derzeit im zweiten Lehrjahr.

+++Zufriedene Mitarbeiter+++

Einen ganz anderen Weg beschritt Dennis. Er besuchte nach der Realschule zunächst die höhere Handelsschule und schloss daran eine Ausbildung zum Bankkaufmann an. Doch das sollte nicht die letzte Station auf seinem Ausbildungsweg bleiben. "Das Kaufmännische interessierte mich nicht ausschließlich. Ich habe auch großes Interesse an allen Themen rund um die IT. Eine Ausbildung zum Fachinformatiker war mir aber zu technisch", sagt der angehende IT-Systemkaufmann. Außerdem unterscheide sich der kaufmännische Teil in einem Wirtschaftsunternehmen erheblich von dem, was eine Bank mache.

Während der Ausbildung durchlaufen die Azubis bei FKS fast alle Abteilungen, so etwa Einkauf, Vertrieb, Buchhaltung, Lager & Logistik sowie die technischen Bereiche des Unternehmens. "Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten schnell verantwortlich eingebunden. Wenn etwa ein Kunde anruft und ein Angebot benötigt, werden auch wir gefragt, ebenso, wenn kleinere Reparaturen an Notebooks oder Servern durchgeführt werden müssen. Danach schaut natürlich immer noch jemand drüber", sagt Florian. Das sei gerade das Schöne an einem überschaubaren Betrieb - dass man alle Abläufe mitbekomme. "Nach der Ausbildung hat man dann bereits Berufserfahrung."

+++Im zweiten Lehrjahr ein Praktikum in London+++

"Die Stationen in den einzelnen Abteilungen dauern etwa zwölf bis 16 Wochen", erläutert Ausbilderin Kristina Mielke. "Es gibt dabei keine Schwerpunkte. 50 Prozent der Inhalte sind technischer und 50 Prozent kaufmännischer Natur. So haben die Azubis nach der Prüfung die freie Wahl." Der IT-Dienstleister bildet den Nachwuchs für den eigenen Bedarf aus. "Das Unternehmen wächst ständig. Was kann uns Besseres passieren, als Mitarbeiter zu bekommen, die das Unternehmen, die Abteilungen und die Zusammenhänge kennen und die dieses Wissen an ihren Arbeitsplatz mitnehmen können?"

Bis dahin müssen angehende IT-Systemkaufleute aber noch einige Hürden überwinden. So etwa die Zwischen- und die Abschlussprüfung. "Alles, was in der Schule vermittelt wird, ist auch Gegenstand der Prüfungen", erklärt Dennis. "So etwa die allgemeine Wirtschaftslehre, Rechnungswesen, Fachenglisch und natürlich technische Fragen." Der Auszubildende erinnert sich noch gut an den fehlerhaften Programmcode, den es in der Zwischenprüfung zu untersuchen galt, oder an die Wirtschaftlichkeitsberechnung für den Stromverbrauch von Servern. In der Abschlussprüfung müssen die Auszubildenden dann ein komplexes IT-Projekt mit besonderen Schwerpunkten im kaufmännischen und technischen Bereich durchführen, dokumentieren und dem Prüfungsausschuss vorstellen.

+++IT-Konzerne machen das Internet geräuschlos fit für die Zukunft+++

Wer sich für die spannende Mischung aus Kaufmann und IT-Experte interessiert, sollte technisches Vorwissen, Engagement und Motivation mitbringen. "Darüber hinaus sollten sich Bewerber auch ausdrücken können und ein freundliches Wesen haben", sagt Kristina Mielke, "denn schließlich wollen wir sie ja später auch auf unsere Kunden loslassen. Außerdem brauchen wir Teamplayer, denn bei FKS gibt es keine Jobs, die man alleine macht." Das Zeugnis sei gar nicht so wichtig, fährt Ausbilderin Mielke fort und ergänzt: "Wir wollen Menschen, die sich engagieren." Das erkenne man schon an einer ansprechenden, fehlerfreien Bewerbung. "Sehr lieb sind uns zudem junge Leute, die schon einmal in einen Beruf hineingeschnuppert haben."

Nach der Ausbildung bestehen viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. So unterstützt FKS Mitarbeiter, die neben der Arbeit studieren möchten. Florian hat sein Thema schon gefunden: "Ich interessiere mich für Cloud-Computing (ortsunabhängige Speichertechnologie) und kann mir vorstellen, mich in diesem Bereich zu spezialisieren."

Allen Vorteilen zum Trotz sinken derzeit die Bewerberzahlen. "Die Ausbildung zum IT-Systemkaufmann sollte nicht in Vergessenheit geraten. Denn der IT-Bereich wird uns immer begleiten. Da brauchen wir Nachwuchs. Deshalb: bitte bewerben", sagt Mielke.