Berlin. Die neuen Haushaltpläne der Bundesregierung sehen Kürzungen vor: Knapp 5000 Stipendien könnten dadurch nicht mehr finanziert werden. Der DAAD befürchtet einen Schaden für den internationalen, wisschenschaftlichen Austausch.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat eine Reduzierung von Stipendien und anderen Aktivitäten angekündigt und begründet das mit Mittelkürzungen durch die Bundesregierung.

Wie der DAAD mitteilte, ist die sogenannte institutionelle Förderung durch das Auswärtige Amt von 204 Millionen im vergangenen Jahr auf 195 Millionen in diesem Jahr gesunken und soll im kommenden Jahr auf 191 Millionen Euro zurückgehen. Dadurch würden Fördermöglichkeiten für Hochschulen, Studierende und Wissenschaftler für Jahre deutlich reduziert, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. Er sprach von einem erheblichen Einschnitt in die finanzielle Ausstattung und damit in die weltweite Arbeit des DAAD.

Aktuell würden die deutschen Hochschulen über unumgängliche Kürzungen informiert. So müsse die Vergabe von langfristigen Studien- und Promotionsstipendien für ausländische Forscher und Studierende um 50 Prozent reduziert werden. Die Förderung von Vortrags- und Kongressreisen, Sommer- und Winterkursen sowie sämtliche weitere Kurzzeitförderungen müssten ebenfalls gestrichen werden. Das betreffe rund 5000 Personen pro Jahr. Zudem könnten Lektorate und Dozenturen an ausländischen Hochschulen nicht nachbesetzt werden. „Mittelfristig fallen rund 100 der weltweit knapp 450 Standorte weg, an denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das deutsche Hochschulsystem vertreten.“

Mukherjee sagte: „Wir sehen diese drohenden Einschnitte mit großem Bedauern und mit ernsthafter Besorgnis. Sie konterkarieren die konzeptionell richtigen Festlegungen und finanziellen Zusagen im Koalitionsvertrag der Bundesregierung.“ Mukherjee äußerte die Hoffnung, dass die Kürzungen in den Haushaltsberatungen im Bundestag zurückgenommen werden.