Gütersloh. Praxisphasen im Betrieb, Theorie an der Hochschule: Fertig ist das duale Studium, oder? Nicht ganz. Nicht alle Angebote sind seriös, warnen Experten. Eine wichtige Rolle spielen die Leistungspunkte.

Wer sich für ein duales Studienangebot interessiert, sollte genau hinsehen: Dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) zufolge gibt es Studiengänge, die zwar als "dual" deklariert werden, aber im Kern gar keine sind. Die Verzahnung zwischen hochschulischer und betrieblicher Bildung sei dann längst nicht so eng, wie sie sein sollte, heißt es von Seiten des CHE .

ECTS beim Praxispartner?

Deshalb gilt: Bereits vor der Bewerbung sollten Interessierte erfragen, ob die Ausbildungs- oder Praxiszeit im Unternehmen tatsächlich mit Credit Points im ECTS-System als Studienleistung angerechnet wird. Wie viele Leistungspunkte in der Hochschule und im Betrieb erworben werden, sollte auch im jeweiligen Modulhandbuch stehen.

Auch die Studiendauer können Interessierte heranziehen, wenn sie prüfen wollen, ob sie ein gutes Angebot vor Augen haben. Ein dualer Bachelor mit einer Regelstudienzeit von mehr als sechs Semestern etwa sei erst einmal positiv zu bewerten. Es ist davon auszugehen, dass dann mehr Zeit für das Studium und die Praxisphasen vorgesehen sind. Das kommt dual Studierenden entgegen. Schließlich bedeutet ein duales Studium immer eine Doppelbelastung.

Klare Vereinbarungen und Ansprechpartner

Grundsätzlich sollten Bewerber bei der Entscheidung für ein Angebot darauf achten, dass es klare Vereinbarungen zwischen der beteiligten Hochschule und dem Unternehmen gibt.

So ist idealerweise von Beginn an festgelegt, wie viel Zeit für die Berufsausbildung im Betrieb und das Studium an der Hochschule zur Verfügung steht. Sowohl im Betrieb als auch an der Hochschule sollte es feste Ansprechpartner für die Studierenden geben.

Weitere Tipps zum dualen Studium hat das CHE in einer Übersicht zusammengefasst: www.che.de/duales-studium-kompakt/

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