Schwerin. Unterrichtsausfall und Klassenstärken von bis zu 36 Schülern: Mecklenburg-Vorpommern braucht mehr Berufsschullehrer. Die Universität Rostock und die Hochschule Neubrandenburg wollen nun ihr Studienangebot ausbauen.

Als Reaktion auf den Lehrermangel an den Berufsschulen des Landes erhöhen die Universität Rostock und die Hochschule Neubrandenburg die Zahl ihrer Studienplätze für künftige Berufsschullehrer.

Dazu hat das Bildungsministerium Vereinbarungen mit den beiden Einrichtungen geschlossen, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte.

Danach sollen in den beiden Studiengängen "Berufspädagogik für Gesundheitsfachberufe" und "Berufspädagogik für Soziale Arbeit, Sozialpädagogik und Kindheitspädagogik" an der Hochschule Neubrandenburg künftig jährlich jeweils 25 Studienplätze zur Verfügung gestellt werden. Bisher hätten 15 bis 20 junge Leute pro Jahr ein solches Studium in Neubrandenburg begonnen. An der Universität Rostock soll die Zahl der Plätze für angehende Berufsschullehrer, die ein Studium beginnen, von 95 auf 120 steigen. Außerdem sollen dort Seiteneinsteiger nachqualifiziert werden.

An den Berufsschulen in Mecklenburg-Vorpommern fällt deutlich mehr Unterricht aus als an den allgemeinbildenden Schulen. Im Schuljahr 2018/19 konnten an letzteren 2,5 Prozent des Unterrichts nicht erteilt werden. An den Berufsschulen waren es 6,9 Prozent. Seit dem Schuljahr 2015/16 nimmt der Unterrichtsausfall in MV zu.

An den Berufsschulen steht nach Angaben der Linken im Landtag eine Lehrkraft im Durchschnitt vor 36 Schülern. Dies sei ein bundesweit negativer Spitzenwert, erklärte die Fraktionsvorsitzende der Oppositionsfraktion, Simone Oldenburg.

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