Hamburg. Komplizierte oder geschlechtsneutrale Namen können im Arbeitsalltag zu peinlichen Situationen führen. Damit es nicht soweit kommt, hat eine Expertin Kommunikationskniffe parat.

Der Gesprächspartner nuschelt in den Hörer oder es knackt in der Leitung und schon ist der Name nicht richtig angekommen. Die Nachfrage "Wie war der Name nochmal?" ist dann nicht nur unangenehm, sondern laut Imageberaterin Imme Vogelsang auch extrem unschön.

Denn das Wort "war" suggeriere, dass es die Person nicht mehr gibt und sollte deswegen besser vermieden werden.

Wird der Name nicht sofort verstanden, gilt es am besten direkt nachzufragen. Das passiere jedem einmal und sei absolut menschlich. Besser sind laut Vogelsang dann Formulierungen wie "Leider habe ich Ihren Namen nicht verstanden".

Manche Namen lassen auch mit Hinblick auf die korrekte Aussprache Fragen offen. Beim ersten geschäftlichen Kontakt kann das unter Umständen unangenehm werden. Um peinliche Situationen im Gespräch zu vermeiden, sollten Berufstätige laut Vogelsang Eigeninitiative zeigen: "Ist die Aussprache eines Namens vor dem ersten Telefonat unklar, rufe ich vorher in der Zentrale an und frage nach".

Liebe Frau ... ? Lieber Herr ... ?

Das gelte auch bei Unklarheiten über das Geschlecht. Insbesondere im E-Mail-Kontakt kann die falsche Anrede negativ auffallen. "Jeder fühlt sich auf den Schlips getreten, wenn die falsche Anrede gewählt wird", weiß die Imageberaterin. Mit einer Suche nach dem Namen im Internet könne mittlerweile fast jede Unklarheit beseitigt werden.

Besitzt man selbst einen geschlechtsneutralen Namen oder weiß um die Problematik, kann man insbesondere zur Hilfe von internationalen Geschäftskontakten den Hinweis "Ms" für Frau oder "Mr" für Mann der Signatur hinzufügen. Die Abkürzung "Ms" macht dabei keine Aussage über den Beziehungsstatus der Frau. Eine Pflicht sei die Angabe aber nicht, betont die Expertin.

Falsch ausgesprochen: Andere nicht vor den Kopf stoßen

Wird der eigene Name im Gespräch falsch ausgesprochen, rät die Expertin abzuwägen, ob eine Korrektur wirklich notwendig ist: "Handelt es sich um einen einmaligen Kontakt, ist der Hinweis vielleicht nicht ganz so wichtig." Allerdings sei es immer besser, gleich zu korrigieren - nicht erst, nachdem man bereits eine Weile in Kontakt war. Sonst könnte der andere denken, er habe vielleicht schon Mails mit dem falschen Namen geschrieben.

Wichtig ist der Imagetrainerin zufolge auf jeden Fall in der Formulierung immer die Schuld auf sich selbst zu nehmen: "Da habe ich wohl meinen Namen nicht deutlich genug ausgesprochen." Statt bei der Aussprache daraufloszuraten, kann eine direkte Nachfrage auch ein netter Gesprächseinstieg sein, findet Vogelsang.

Weil Unklarheiten in der Aussprache oft mit einer komplizierten Schreibweise einhergehen, sollten Berufstätige im Telefonat ruhig nachhaken und sich den Namen buchstabieren lassen.