Bonn. Rund 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es noch immer Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West. Auch Azubis sind davon betroffen, wie Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung zeigen.

Azubis in Westdeutschland verdienen im Durchschnitt monatlich knapp 40 Euro mehr als ihre Kollegen im Osten. So erreichten die Auszubildenden 2019 im Westen durchschnittlich 941 Euro im Monat, in Ostdeutschland 905 Euro, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn mitteilte.

Über dessen Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen hatte zuvor die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Im Osten stieg allerdings das Gehalt der jungen Berufstätigen stärker an - nämlich um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Westen waren es lediglich 3,7 Prozent Zuwachs.

Zwischen den Berufen gibt es dabei extreme Unterschiede: Während angehende Zimmerer mit 1240 Euro monatlich zu den Spitzenverdienen gehörten, mussten sich etwa Schornsteinfeger-Azubis im Schnitt mit 608 Euro begnügen. Auch angehende Floristen, Friseure oder Bäcker-Azubis gehörten zu den am schlechtesten bezahlten Gruppen.