Chemnitz. Eine Expertin von der TU Chemnitz spricht über die Ausbildung zum Eventmanager, die Verdienstmöglichkeiten und Zukunftsaussichten.

Professorin Cornelia Zanger lehrt Marketing und Handelsbetriebslehre an der Technischen Universität (TU) Chemnitz. Sie ist Initiatorin der Konferenz Eventforschung, die jährlich an der TU stattfindet. Als stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Research Institute for Exhibition and Live-Communication, einem Forschungsinstitut der Live-Kommunikationsbranche, ist die Professorin auch auf internationaler Ebene eine gefragte Expertin.

Frau Zanger, was genau macht ein Eventmanager und in welchen Branchen ist der Beruf vertreten?

Cornelia Zanger: Der Eventmanager ist der Head jeglicher Form von erlebnisorientierter Veranstaltung. Das reicht von Mega-Events im Sport über Open-Air-Konzerte bis hin zu kleinen, exklusiven Kunden- oder Mitarbeiterevents in Unternehmen. Dem Eventmanager obliegt dabei sowohl die konzeptionelle und operative Vorbereitung des Events als auch die praktische Umsetzung. Events sind in allen Branchen angesagt.

Professorin Cornelia Zanger lehrt an der Technischen Universität Chemnitz.
Professorin Cornelia Zanger lehrt an der Technischen Universität Chemnitz. © Privat | Privat

Welche Voraussetzungen sollte man für Studium und Beruf mitbringen?

Zanger: Der Beruf des Eventmanagers wird von den Bewerbern oft als sehr schillernd angesehen. Man kann viel gestalten, trifft spannende Leute, ist an einzigartigen Locations und oft im Ausland. Aber das ist nur das äußere Bild. Eventmanager zu sein, verlangt die ganze Persönlichkeit. Man sollte deshalb realistische Berufsvorstellungen entwickeln.

Welche Bildungswege gibt es neben einem Studium?

Zanger: Der normale Weg zum Eventmanager ist der Eintritt in eine Agentur und eine Berufsausbildung zum Veranstaltungskaufmann, wie die Berufsausbildung in der Regel genannt wird. Möglich ist mit Abitur aber auch ein duales oder berufsbegleitendes Studium, das auch von staatlichen Bildungseinrichtungen angeboten wird.

Wie schnelllebig ist der Beruf in Bezug auf Weiterbildung, und welche Entwicklungsmöglichkeiten hat man?

Zanger: Weiterbildung ist im Eventbereich ein wichtiges Thema. Aktuell sind es vor allem die Themen Veranstaltungssicherheit und die Verbindung von digitaler Welt, etwa in Social Media, mit dem realen, packenden Live-Erlebnis auf dem Event.

Wie sehen die Zukunftsaussichten für Berufseinsteiger aus?

Zanger: Der Eventbereich kommt in Deutschland auf ein Umsatzbudget von sieben Milliarden Euro. Tendenz wachsend. Die Zukunftsaussichten sehen für Berufseinsteiger und Studenten sehr gut aus – wenn sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und sich zur Führungskraft im Eventbereich zu entwickeln.

Mit welchem Gehalt steigt man in den Beruf ein?

Zanger: Da die meisten Unternehmen und Agenturen nicht tarifgebunden sind, ist das Verhandlungssache. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels, den wir in einer Studie Anfang dieses Jahres nachweisen konnten, stehen die Chancen gut.

Was fasziniert Sie persönlich an der Eventbranche?

Zanger: Mich fasziniert, dass man immer mit glücklichen Menschen zusammen sein kann. Events sind immer einzigartige Erlebnisse, die positive Emotionen vermitteln – und sei es bloß ein besonderes Catering.