Berlin. Die Autoren von „Candidate Profiling“ zeigen Firmen, wie sie ihre Zielgruppen finden. Ein wegweisender Ratgeber, meint der Rezensent.

Die Wirtschaft brummt. Doch die demografische Erschöpfung macht sich in Form des Personalmangels bemerkbar. Der Nachwuchs ist wechselwilliger und anspruchsvoller als vorherige Generationen.

„Candidate Profiling
„Candidate Profiling" von Bernhard Schelenz und Oliver Gerrits. © Publicis Publishing | Publicis Publishing

Auch vermeintlich moderne Recruiting-Wege über digitale Plattformen und Netzwerke, oft begleitet von austauschbaren Employer-Branding-Botschaften, verfangen immer weniger bei den gesuchten Fachkräften.

Einen neuen Ansatz in der Kandidatenansprache skizziert dieses Buch von Bernhard Schelenz und Oliver Gerrits („Candidate Profiling“, Publicis Publishing, 127 S., 24,90 Euro).

Sie glauben: Gute Mitarbeiter zu finden, erfordert detektivisches Gespür. Ähnlich wie sich der Profiler im Krimi in die Lebenswelt und die Persönlichkeit des Täters hineindenkt, sollten Personaler vorgehen, um die besten Leute an Bord zu holen.

Aufforderung, unkonventionell zu sein

Das Buch ist eine Aufforderung, unkonventionelle Wege zu gehen. Polizistennachwuchs wirbt man am besten im Supermarkt, sagen die Autoren. Denn den besuchen die wichtigsten Multiplikatoren und Fürsprecher für diesen Beruf: Mütter und Großmütter.

Anhand einer ganzen Reihe von Beispielen zeigen die Autoren, wo Vertreter besonders gesuchter Berufsgruppen wie Ingenieure, IT-Spezialisten oder Pflegekräfte zu finden sind, wie sie angesprochen werden wollen und wie Arbeitgeber sie gewinnen.

Kreativität als wichtigster Erfolgsfaktor

Die Autoren sehen Kreativität bei der Personalsuche als wichtigsten Erfolgsfaktor. Sie beschreiben denn auch Konzept und Projektablauf, liefern aber keine fertigen Lösungen.

Doch die detaillierten Beispiele aus verschiedenen Branchen weisen den Weg zu einer Erfolg versprechenden Suchstrategie.

Für eine vielversprechende Personalsuche

Wenn jeder Arbeitgeber mit Work-Life-Balance wirbt, ist das Kriterium für den potenziellen Mitarbeiter nicht mehr ausschlaggebend. Wer aber die Motive, Lebenswelten und Werte seiner Zielgruppe kennt, findet einen Weg, sie zu erreichen.

Für die aktive Personalsuche ist „Candidate Profiling“ eine vielversprechende Empfehlung.