Eigentlich soll es ja nicht vorkommen. Passiert aber doch: Zu lange gebummelt, jetzt drängt die Zeit. Strategien fürs Lernen, wenn man eigentlich gar keine Zeit mehr zum Lernen hat, gibt Hanna Hardeland, Lerncoach in Hamburg.

Mut zur Lücke: Wenn die Zeit fehlt, muss man Abstriche machen. Schwer fällt das dem „Tiefenverarbeiter“, der im Gegensatz zum „oberflächlichen Lerner“, den Stoff wirklich durchdringen möchte. Aber auch für ihn gilt: Weniger ist jetzt mehr. Bei der Stoffauswahl helfen diese Fragen: Was wird wohl abgefragt? Was bringt die meisten Punkte?

Lernplan aufstellen ist der zweite Schritt: nicht panisch anfangen, sondern überlegen, in welcher Reihenfolge man sich welche Themen in der verbleibenden Zeit einprägen sollte. Mut macht dabei die Pareto-Regel. Sie besagt, dass man mit 20 Prozent seiner Zeit eigentlich schon 80 Prozent der Aufgabe erledigen kann. Sie gilt auch fürs Lernen, sagt Hardeland.

Bleibt nur noch ein Tag, ist es effektiver, fünf Stunden intensiv zu nutzen, als die Nacht durchzulernen. Wer unausgeschlafen in die Prüfung geht, wird noch nicht einmal das wiedergeben können, was er sich in der Nacht davor draufgeschafft zu haben glaubt.