Wer einen Studiengang wählt, der ihn fürs Management von Reisen und Veranstaltungen qualifiziert, hat in Hamburg gute Berufsaussichten.

Erfolg bei den Kunden hat Tourismus heute, wenn der Veranstalter seiner Reise, Veranstaltung oder seinem "Event" einen Erlebnischarakter verleiht. Studenten im Bereich Touristik lernen darum, innovative Konzepte zu entwickeln - und dabei immer die betriebswirtschaftlichen Zahlen im Blick zu haben.

Ob Hamburg wirklich die schönste Stadt der Welt ist, lassen wir einmal dahingestellt. Auf jeden Fall zieht es Jahr für Jahr mehr Touristen in die Hansestadt. 2012 ist Hamburgs Tourismusbranche bereits im elften Jahr in Folge auf Wachstumskurs. Erstmals wurden mehr als zehn Millionen Übernachtungen verzeichnet, teilte die Hamburg Tourismus GmbH mit. Mit dem Spitzenwert übertraf die Hansestadt die Zahl aus dem Vorjahr um 500.000.

"Hamburg ist klar ein prosperierender Touristikmarkt", sagt Wolfgang Raike, Vorstand des Tourismusverbands Hamburg. "Und die Prognosen sind auch für die kommenden Jahre gut." Hervorragende Nachrichten also für die Absolventen touristisch orientierter Studiengänge.

Die zieht es ins Marketing, Ticketing oder geradewegs in die Chefetagen verschiedener touristischer Einrichtungen, Fluggesellschaften, Kreuzfahrtunternehmen und natürlich der Hotellerie. Interessante Ideen haben Tourismus-Experten zum Beispiel mit dem Hostel "Superbude" - günstig, aber stylish - entwickelt, mit der Tierpark-Themen-Unterkunft "Lindner Park-Hotel Hagenbeck" oder dem "25hours Hotel HafenCity", das einen augenzwinkernden Maritim-Stil verfolgt.

Die nächste clevere Idee kommt vielleicht von Sandro Struck. Der 22-Jährige studiert im 3. Semester "Tourism & Event Management" am EBC - Euro-Business-College, einer privaten, staatlich anerkannte Hochschule, und schreibt gerade an seiner Projektarbeit "Innovative Gastronomiekonzepte in der Hotellerie". Struck hat seine Ideen bereits praktisch ausprobiert: Jüngst konnte er sein Konzept für ein Bistro im Schwimmbad Barsbüttel verwirklichen. "Bei der Konzeption konnte ich einiges anwenden, was wir an der EBC gelernt haben", sagt Sandro Struck.

Denn obwohl so mancher bei "Tourism & Event Management" zunächst an ein Studium rund um Reisen, Urlaub, Veranstaltungen und Partys denken mag, ist es tatsächlich in erster Linie ein betriebswirtschaftlicher Studiengang. "Daher liegt vor allem in den ersten Semestern der Focus auf Fächern wie Wirtschaftsmathematik, Personalmanagement oder Organisation", sagt Antje Wolf, EBC-Professorin für Tourismus- und Eventmanagement. "Im Laufe des Studiums kommen dann mehr fachspezifische Module hinzu, wie Tourismusmarketing oder Dramaturgie und Inszenierung von Events."

Die Theorie wird durch Projekte und Praktika im In- und Ausland ergänzt. "Wir waren im 2. Semester eine Woche auf der ITB in Berlin und haben mit Studenten aus verschiedenen EU-Ländern ein neues Reiseangebot entwickelt", erzählt Sandro Struck. Vor allem das Arbeiten im interkulturellen Team habe er spannend gefunden.

Wo es für ihn nach dem Studium hingehen soll? "Eigentlich stand für mich die Eventbranche fest. Aber Touristik interessiert mich inzwischen auch sehr, also: Ich weiß noch nicht, wohin es gehen wird."

Mit dieser Frage müssen sich viele Studenten der NBS - Northern Business School nicht mehr plagen. "Der Großteil unserer Studenten steht schon im Beruf und ist in Reisebüros, Hotels oder Eventagenturen tätig", sagt Geschäftsführer Till Walther. Deshalb sei der betriebswissenschaftliche Studiengang "Tourismus und Eventmanagement" auch besonders flexibel gestaltet und könne sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend studiert werden.

"Je nach beruflicher Beanspruchung kann das Zeitmodel zu Beginn des Semesters gewechselt werden", sagt Walther. Zwar bedeute berufsbegleitendes Studieren stets eine Doppelbelastung und erfordere die Fähigkeit, längere Zeit auf ein Ziel hinzuarbeiten, "dafür übernehmen aber oftmals die Unternehmen ganz oder teilweise die Studiengebühren". Die liegen an der NBS mit 345 Euro monatlich für das klassische Vollzeitstudium unter den 675 Euro, die an der EBC fällig werden. Auch beim Zugang kommt die NBS ihren Studenten entgegen, eine gängige Hochschulzugangsberechtigung ist nicht unbedingt erforderlich. Till Walther: "Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung und -erfahrung mitbringt, qualifiziert sich über eine schriftliche Zugangsprüfung sowie eine Gesprächsrunde."

Tourismus-Studiengänge bieten unter anderem auch diese Hochschulen an:

Europäische Medien- und Business-Akademie EMBA: www.emba-medienakademie.de

Fachhochschule Westküste: www.fh-westkueste.de

Hochschule Fresenius: www.hs-fresenius.de

International School of Management: www.ism.de

Leuphana Universität Lüneburg: www.leuphana.de