Volition bezeichnet in der Managementlehre den Prozess der Willensbildung (Zielsetzung, Planung) und Willensdurchsetzung (Organisation, Kontrolle). Bei Führungskräften geht es um die Willenskraft und die Fähigkeiten, die notwendig sind, um Motive und Ziele in Ergebnisse umzusetzen - auch gegen widerstrebende Motive, Zielkonflikte oder Unlustgefühle.

Der Philosoph Arthur Schopenhauer hat dieses Thema bereits 1819 in seinem Werk "Die Welt als Wille und Vorstellung" behandelt. Zwei weitere wichtige Beiträge stammen von Friedrich Nietzsche ("Der Wille zur Macht") aus dem Jahre 1899 und von Narziß Ach, der seine Gedanken in einem Vortrag mit der Überschrift "Über den Willen" im Jahre 1910 veröffentlichte.

Nachdem es fast 100 Jahre nur ein Randthema war, haben Heike Bruch (Universität St. Gallen) und Sumantra Ghoshal (London Business School) Volition 2003 wieder in das Bewusstsein der Fachöffentlichkeit gerückt. In einer Untersuchung fanden sie heraus, dass nur etwa zehn Prozent aller Manager ihre Aufgaben mit voller Energie und Fokussierung erledigen.