Unternehmen sind hierarchisch gegliedert - also hat der eigene Vorgesetzte in den meisten Fällen auch einen Vorgesetzten. Das sei dann der natürliche Ansprechpartner für den betroffenen Mitarbeiter, sagt Psychologie-Professor Erich H. Witte von der Uni Hamburg.

Eine Koalition von Mitarbeitern auf der gleichen Ebene zu bilden, sei die zweite Strategie, um sich gegen Machtmissbrauch des Vorgesetzten zu wehren. Ist die Mannschaft sich einig, kann ein konzertiertes Feedback durchaus zum Umdenken beim Chef führen.

Den Betriebsrat einzuschalten ist eine Option, wenn das Machtgehabe des Vorgesetzten in Schikane oder Diskriminierung ausartet.

Jungen Führungskräften rät Psychologe Witte, sich den Satz zu vergegenwärtigen: "Ich bin in Gefahr, meine Macht in der neuen Position zu missbrauchen." Es sei natürlich nicht zwangsläufig so, dass man in diese Falle tappt. Aber mit der Prämisse vor Augen könne man sich selbst viel leichter die Frage stellen, wie man mit dieser Gefahr umgeht.