Der Völklinger Kreis - Bundesverband schwuler Führungskräfte verleiht seit 2001 alle zwei Jahre den Max-Spohr-Preis. Ihn erhalten Unternehmen, die in hervorragender Weise Diversity (engl. für Vielfältigkeit, Verschiedenheit) fördern. Bislang erhielten Ford, Deutsche Bank, Deutsche Bahn und Volkswagen Bank den Preis. Aktueller Preisträger ist die SAP Deutschland AG . "Wir wollen ein attraktiver Arbeitgeber für alle Menschen mit großartigen Eigenschaften sein", sagt Dr. Natalie Lotzmann, Diversity-Beauftragte bei SAP. "Natürlich ist darum auch das Thema sexuelle Orientierung wichtig für uns." So war SAP zum Beispiel jüngst bei der "Milk 2010" in München dabei, der - nach Aussage der Veranstalter - europaweit ersten Karrieremesse "für Schwule, Lesben & Freunde der Diversity". "Außerdem nehmen wir am Christopher Street Day teil und setzen damit Zeichen nach außen und innen", erklärt Lotzmann. "Wir ermutigen Gruppierungen innerhalb von SAP, sich dem Thema Diversity zu widmen." Zum Beispiel gibt es das "Business Women Network at SAP", die Gruppe "Cultures at SAP". Schwule und Lesben haben die Gruppe "homoSAPiens" gegründet. "So etwas ist wichtig, um Werte wie Offenheit, Neugier und Toleranz in der Unternehmenskultur zu verankern. Das darf nie nur ein Top-Down-Thema sein", betont Natalie Lotzmann.

Warum Diversity? "Wir wissen aus vielen Studien, dass vielfältige Teams innovativere Ergebnisse erzielen als homogene Gruppen."

Max Spohr war ein Verleger in Leipzig. Er lebte Ende des 19. Jahrhunderts und setzte sich für die Emanzipation sexueller Minderheiten ein. So gab er zum Beispiel gut 120 Bücher zum Thema Homosexualität heraus. Mehrmals wurde er darum wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften verurteilt. Der nächste Max-Spohr-Preis des Völklinger Kreises wird im Oktober dieses Jahres verliehen.