“Machen Sie sich doch selbstständig als Berater!“ Wer zwangsweise eine neue berufliche Orientierung sucht, hört in diesen Tagen häufig einen solchen Vorschlag. Gern übrigens von Beratern mancher Transfergesellschaften, also jenen Dienstleistern, die überflüssiges Personal für andere berufliche Tätigkeiten fit machen sollen.

Doch Menschen, die ihren Job verloren haben oder denen Kündigung droht, sind nur selten geeignet, anderen als souveräne Ratgeber zur Seite zu stehen. Was qualifiziert die vielen selbstständigen Personal-Trainer, die überall auf den Markt drängen? Dass sie noch vor wenigen Wochen selbst erfolglos Bewerbungen geschrieben haben? Kann jemand, der einige Jahre lang mittlerer Angestellter war, auf einmal Unternehmer und Top-Manager beraten? Wohl kaum. Um ernst genommen zu werden, benötigen Berater langjährige Erfahrung, viel Fach- und Branchenwissen sowie eine ausgereifte Persönlichkeit - und keine Umschulung binnen weniger Wochen. Wer das als Option anbietet, handelt unseriös und verurteilt die Betroffenen zum Scheitern. Aber die Erfolgsbilanzen der Transfergesellschaften sehen natürlich besser aus, wenn viele ihrer Kunden sich schnell selbstständig machen.