Hafen Hamburg

Roboterhund soll Schäden an der Köhlbrandbrücke feststellen

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Martin Kopp
Roboterhund "Spot" soll Schäden an Kohlbrandbrücke feststellen.

Roboterhund "Spot" soll Schäden an Kohlbrandbrücke feststellen.

Foto: Hamburg Port Authority/Christian Bruch

Mit KI zu mehr Sicherheit: Neben Drohnen setzt die HPA nun auch auf Roboter bei der Überprüfung von Infrastruktur.

Hamburg. Spot“ ist ein Hund. Aber er muss nicht Gassi gehen und nicht gefüttert werden, denn er ist ein Roboter. Viele Hamburger Autofahrer werden ihm begegnen ohne es zu wissen, nämlich dann, wenn sie die Köhlbrandbrücke befahren.

Dort ist das Revier von „Spot“, genauer gesagt unter der Fahrbahn. Die Rampen zur Brücke sind nämlich unterwärts hohl. Hier sind normalerweise Ingenieure unterwegs, die als Bauwerksprüfer in regelmäßigen Abständen die Hohlräume abgehen, um Schäden oder drohende Schäden an dem fast 50 Jahre alten Bau festzustellen. Diese Aufgaben soll künftig „Spot“ übernehmen.

Roboterhund "Spot" soll Schäden an Köhlbrandbrücke feststellen

Die für die Infrastruktur im Hafen zuständige Hamburg Port Authority (HPA) hat am Mittwoch den von den Unternehmen Boston Dynamics und Reply entwickelten Roboterhund getestet, der die Bauwerksinspektion in die Hand oder besser in die Pfoten nehmen könnte.

Unter der Fahrbahn der Westrampe macht „Spot“ mit einer Kamera mit 30-fach-Zoom hochauflösende Fotos von Schadstellen an der Bauwerkswand. Anhand der Bilder können Ingenieure dann entscheiden, wie rasch eine Sanierung des Betonwerks erfolgen muss. Und während der Bauwerksprüfer pünktlich Feierabend machen will, kann „Spot“ Tag und Nacht die Hohlräume der Köhlbrandbrücke inspizieren. Denn er kann sowohl ferngesteuert zu bestimmten Stellen geschickt werden, als auch autonom unter der Fahrbahn seine Kreise ziehen. Dafür sorgt eine Künstliche Intelligenz.

HPA setzt auf Roboter: Fachkräftemangel auch Ursache

Der Einsatz des Roboterhunds sattelt auf andere Projekte auf, mit denen die HPA den Einsatz von Robotern testet. So kommen seit einiger Zeit Drohnen – sei es zu Wasser oder in der Luft – zum Einsatz, um die Wartung und den Ausbau der Hafeninfrastruktur effizienter zu gestalten.

„Neben unserem Ziel, notwendige Informationen für die Bauwerksprüfung in Bereichen zu erfassen, die der Einsatz für Menschen zu gefährlich oder nicht nur schwer möglich sind, spielt das Thema Fachkräftemangel eine wichtige Rolle“, sagt Friedrich Stuhrmann, Geschäftsführer bei der HPA. „Der Einsatz von Robotern und Drohnen kann uns hier helfen, auch künftig gut aufgestellt zu sein.“

Kai Uwe Ernst, Executive Partner bei Reply, fügt hinzu: „Mitarbeitende von gefährlichen Tätigkeiten zu entlasten und die Produktivität zu steigern, sind die wichtigsten Treiber für die Einführung mobiler Roboter in Unternehmen. Reply kann mit seiner Expertise und Robotik-Plattform Anwender wie die HPA dabei unterstützen, KI-basierte Analysefunktionen auf konsistente und sichere Weise zu nutzen.“