Hamburg . Frachter „Sajir“ wird für 27 Millionen Euro auf umweltverträglicheren Kraftstoff umgerüstet und soll Vorbild werden.

Die Regeln der Weltschifffahrtsorganisation IMO sind eindeutig: Ab 2020 darf der maximale Schwefelanteil bei den Schiffsabgasen nur noch 0,5 Prozent betragen. Dann ist es mit dem Verbrennen von dem stark schwefelhaltigen Schweröl in den Schiffsmotoren vorbei. Es sei denn man baut in seine Schornsteine Abgasreinigungsanlagen ein, die den Schwefel aus den Emissionen herausspülen. Die meisten Reedereien wollen ihren Betrieb dann aber auf die Nutzung schwefelarmer Kraftstoffe umstellen.

Das macht Hapag-Lloyd auch. Doch Hamburgs Traditionsreederei startet noch ein weiteres Projekt, das jetzt schon weltweit für Aufsehen sorgt: Hapag-Lloyd will ein bestehendes Containerschiff zur Nutzung von flüssigem Erdgas als Antriebsstoff umrüsten. Liquefied Natural Gas (LNG) ist als weniger umweltbelastender Treibstoff bekannt. Schwefel fällt bei der Verbrennung praktisch gar nicht an, Rußpartikel werden im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen um bis zu 95 Prozent reduziert, Stickoxide um 80 Prozent. Deshalb werden immer mehr Schiffe mit LNG-Motoren hergestellt.