Berlin. Wer sein Geld anlegt, will es vermehren. Manche wollen mit ihrem Vermögen aber gleichzeitig auch Gutes tun. Geht das beides gleichzeitig?

Gewinn machen und dabei ein gutes Gewissen haben - das muss kein Widerspruch sein. Nachhaltige Geldanlagen und klassische Geldanlagen liegen bei der Rendite dicht beieinander.

Die Stiftung Warentest hat den herkömmlichen Weltaktienindex MSCI World mit seinem nachhaltigen Pendant MSCI World SRI (Socially Responsible Investment) verglichen. Das Ergebnis: Der nachhaltige Index läuft seit einigen Jahren etwas besser.

Ein Blick auf die Wertentwicklung beider Indizes der vergangenen fünf Jahre zeigt: Während der klassische MSCI World Index seit September 2016 von 100 auf rund 197 Prozent kletterte, legte der MSCI World SRI auf rund 214 Prozent zu (Stand 15.09.21).

Nachhaltiges Depot liegt leicht vorne

Wer seine nachhaltige Fondsanlage mit einem sicheren Tages- oder Festgeld einer ethisch-ökologischen Bank kombiniert, muss also keine Abstriche bei der Wertentwicklung machen, wie weitere Berechnungen der Stiftung Warentest zeigen.

Bei einem offensiven nachhaltigen Welt-Depot mit einem Aktienanteil von 75 Prozent konnten Anleger über einen Zeitraum von 5 Jahren mit einer Rendite von 11,5 Prozent pro Jahr rechnen. Beim klassischen Welt-Depot lag die jährliche Rendite mit 10,6 Prozent knapp darunter.

Beim ausgewogenen Depot mit 50 Prozent Aktien und 50 Prozent sicheren Anlagen waren bei der nachhaltigen Variante 7,7 Prozent Rendite pro Jahr möglich. Das klassische Depot brachte jährlich 7 Prozent.

Verlust beim klassischen Depot höher

Interessant: Die schlechteste Jahresrendite war in den vergangenen 5 Jahren beim nachhaltigen Depot geringer als beim klassischen Depot. Das heißt: Anleger machten mit nachhaltigen Anlagen weniger Verlust.

Beim offensiven Depot zum Beispiel lag die schlechteste Jahresrendite mit klassischen Anlagen bei minus 6,6 Prozent. Mit nachhaltigen Anlagen war die schlechteste Jahresrendite minus 2,5 Prozent

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