Frankfurt/Main. Viele Verbraucher haben das Gefühl, dass sich ihr Leben über die amtliche Inflationsrate hinaus verteuert. Überprüfen lässt sich dies nun mit einem persönlichen Inflationsrechner der EZB.

Was ist Inflation, wie wird sie gemessen, und warum hat mancher das Gefühl, die amtliche Rate sei zu niedrig? Antworten auf diese Fragen gibt ein neues Angebot auf der Internetseite der Europäischen Zentralbank (EZB), das nun an den Start geht.

Neben Erläuterungen findet sich dort ein persönlicher Inflationsrechner. Verbraucher können eingeben, wie viel sie zum Beispiel für Miete, Fahrtkosten und Lebensmittel ausgeben. So lässt sich ausrechnen, wie sehr die persönliche Rate von der amtlichen abweicht.

Denn die Teuerungsrate ist ein Durchschnittswert, der dem einzelnen Verbraucher und seinem Einkaufsverhalten nicht unbedingt gerecht wird. Hinzu kommen psychologische Faktoren: Statistikern zufolge gibt es Preise, die Verbraucher besonders stark wahrnehmen. Das sind vor allem Güter, die man regelmäßig kauft, zum Beispiel Lebensmittel. Die "gefühlte" Inflation kann daher von der amtlichen Rate abweichen. Auch das Statistische Bundesamt bietet auf seiner Homepage einen persönlichen Inflationsrechner an.

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der EZB. Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das kann die Wirtschaft bremsen.

Nach jüngsten Daten des Statistikamtes Eurostat stiegen die Verbraucherpreise im Euroraum im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 Prozent.

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