Berlin. Das Girokonto bringt keine Zinsen. Im Gegenteil: Es kostet in vielen Fällen Gebühren. Trotzdem lassen viele ihr Geld laut einer Umfrage dort liegen.

Das Girokonto ist eigentlich dazu da, um den Zahlungsverkehr abzuwickeln. Allerdings nutzen Verbraucherinnen und Verbraucher es auch zum Sparen: 47 Prozent der Befragten nutzen ihr Konto derzeit, um Geld beiseite zu legen, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar zeigt. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 40 Prozent.

Auch das Sparbuch gewinnt laut der der Umfrage im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen an Attraktivität: Aktuell nutzen es 43 Prozent der Befragten. Im Vorjahr waren es 37 Prozent.

Es folgen Renten- und Kapitallebensversicherungen mit 30 Prozent (plus 2 Prozentpunkte), der Bausparvertrag mit 28 Prozent (plus 1 Prozentpunkt) und Immobilien mit 26 Prozent (plus 1 Prozentpunkt).

Investmentfonds nutzen 23 Prozent (plus 2 Prozentpunkte). Jeweils 21 Prozent der Befragten haben eine Riester-Rente (unverändert) oder Geld auf dem Tagesgeld- oder Festgeldkonto (minus 1 Prozentpunkt).

Ob sich diese Anlagestrategie auszahlt, dürfte zumindest mit Blick auf Bankprodukte zweifelhaft erscheinen: Inzwischen verlangen 300 Banken und Sparkassen vor allem für Tagesgeld ein sogenanntes Verwahrentgelt von meist 0,5 Prozent, wie aus Daten des Vergleichsportals Verivox hervorgeht. Allein in den ersten 100 Tagen des laufenden Jahres führten demnach mehr als 100 Geldhäuser Strafzinsen ein (Stand: 9. April).

Kantar befragte im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen im März 2021 mehr als 2000 Personen im Alter von über 14 Jahren.

© dpa-infocom, dpa:210412-99-173440/2