Berlin.

Verbraucherschützer kritisieren die neuen Infos über die Kosten von Wertpapieranlagen als nicht ausreichend. Demnach bieten die seit vergangenem Jahr vorgeschriebenen jährlichen Kostenübersichten einen Überblick, bleiben im Detail aber häufig unklar.

Das zeigt eine Auswertung der Zeitschrift "Finanztest" (Ausgabe 2/2020). Für Verbraucher sei es weiter schwierig, Kostentreiber zu erkennen und verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen, kritisierte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).

Klare Vorgaben zur Kostendarstellung fehlen

"Die Probleme waren absehbar", sagte Dorothea Mohn, Leiterin des vzbv-Finanzmarktteams. Es gebe keine klaren Vorgaben, wie Kosten dargestellt und aufgebaut sein müssten. Mohn forderte einen gesetzlichen Standard. "Für Verbraucher sollte es nachvollziehbar sein, was sie den Banken und Vermittlern bei einer Wertpapieranlage bezahlen." Langfristig führe allerdings kein Weg an einem Verbot von Provisionen vorbei, bekräftigte Mohn die Forderung des vzbv.

Banken und Fondsgesellschaften müssen erstmals seit 2019 jährlich darstellen, wie viel die Wertpapieranlage insgesamt gekostet hat. Stiftung Warentest wertete Übersichten aus, die etwa 230 Leser zugeschickt hatten. Ein erstes Fazit: Die Informationen machten anschaulicher, wie teuer Wertpapiere sein können. "Wenn es allerdings ins Detail geht, bleibt noch vieles unklar", heißt es in der aktuellen "Finanztest".

Genaue Aufschlüsselung wichtig

Nicht alle Banken schlüsselten etwa auf, was jedes einzelne Wertpapier gekostet hat. Das sei jedoch wichtig, um die Kostentreiber im Depot zu erkennen. In den meisten ausgewerteten Fällen wurden laut der Angaben die Kosten in Euro-Beträgen angegeben.

Um zu wissen, ob ein Fonds teuer sei, müsse der Anleger die Kosten selbst ins Verhältnis zur Anlagesumme setzen. Das sei jedoch schwierig, nicht immer war der Fonds das ganze Jahr im Depot. Bei einem Sparplan werde es noch komplizierter, denn die Anlagesumme steige monatlich.