Berlin. Umtausch mit oder ohne festen Umrechnungskurs? Viele kennen den Unterschied nicht und werden abgezockt. So können Sie dies vermeiden.

Geldabheben im EU-Ausland entpuppt sich für viele Verbraucher immer wieder als Kostenfalle. Insbesondere in Ländern außerhalb der Euro-Zone – wie Bulgarien, Dänemark, Polen, Rumänien, Schweden, Tschechien und Ungarn. Zum einen verlangen Banken im Ausland oft Extragebühren für die Nutzung ihrer Geldautomaten, zudem stellt das heimische Geldinstitut nicht selten ebenfalls Gebühren in Rechnung. Das kann schnell 5 bis 10 Euro pro Abheben verschlingen.

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Hinzu kommt eine Falle beim Umrechnungskurs, durch die vielen Verbrauchern zusätzliche Kosten aufgehalst werden, die eigentlich vermieden werden könnten, berichtet der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). In europäischen Nicht-Euro-Ländern werden Verbraucher vor dem Geldabheben gefragt, ob sie ihr Geld zu einem „festen Umrechnungskurs“ abheben wollen, oder „ohne Umrechnungskurs“.

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    Laut einer aktuellen Umfrage entscheidet sich jeder Dritte (34 Prozent) für die teurere Version – den festen Umrechnungskurs, weil ihnen dies als die sichere und attraktivere Variante erscheint, berichtet die Verbraucherzentrale. 21 Prozent der Befragten kennen den Unterschied zwischen den beiden Varianten gar nicht und klicken nach Belieben eine der Möglichkeiten an.

    Geld abheben im Ausland: Jeder Dritte entscheidet sich für die teurere Version

    Nur 45 Prozent entscheiden sich bewusst für die Abhebung der Fremdwährung ohne Umrechnungskurs, die für Verbraucher am günstigsten ist, berichtet Heiko Fürst, Finanzexperte der Verbraucherzentrale. Viele fühlten sich fälschlicherweise sicherer, wenn sie die Abhebung mit festem Umrechnungskurs wählten. „Doch die Sofortumrechnung in Euro ist eine Kostenfalle“, warnt auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin). Befragt wurden online rund 1000 Bankkunden.

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    In Ländern ohne Euro-Währung gibt es Automatenbetreiber oder Geschäfte und Tankstellen, die beim Geldabheben gezielt eine Sofortumrechnung der Landeswährung in Euro zu einem „festen“ oder „garantierten“ Umtauschkurs anbieten. „Bei der Umrechnung der Kurse wird aber teilweise ein erheblicher Kursaufschlag zu Gunsten des Betreibers berechnet“, warnt die BaFin.

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    Der Aufschlag bleibt für den Bezahlenden zunächst unbemerkt und schlägt sich erst bei dem höheren Preis auf der Kartenabrechnung nieder. Laut Verbraucherzentrale liegen die dadurch entstehenden Mehrkosten oft bei mehr als 3 Prozent des Betrags.

    BaFin empfiehlt: „Zahlen Sie möglichst immer in der Landeswährung“

    Auch die BaFin empfiehlt deshalb: „Zahlen Sie möglichst immer in der Landeswährung. Lassen Sie sich am Automaten oder in Geschäften nicht von ,Sofortumrechnungen‘ oder ,fixen Wechselkursen‘ verleiten.“ Ohne Sofortumrechnung rechnet die heimische Bank den abgehobenen Geldbetrag zum tagesüblichen Wechselkurs in Euro um. Und dieser sei für die Geldabhebenden in der Regel günstiger.

    Verbraucher sollten sich vor Abreise bei ihrer Bank informieren, ob es für sie günstiger ist, mit Kredit- oder Girokarte Geld abzuheben.
    Verbraucher sollten sich vor Abreise bei ihrer Bank informieren, ob es für sie günstiger ist, mit Kredit- oder Girokarte Geld abzuheben. © DPA Images | Thomas Banneyer

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    Grundsätzlich sollten sich Kartenbesitzer vor der Abreise bei ihren Geldinstituten informieren, mit welcher Karte – Kredit- oder Girokarte – Geldabheben im Ausland für sie am günstigsten ist. Dies variiert je nach Bank und Konto. Grundsätzlich ist es Banken jedoch erlaubt, sowohl im Ausland als auch im Inland Gebühren zu verlangen. Umso mehr müssen Verbraucher aufmerksam handeln.