Männer und Frauen werden in Deutschland immer älter. Warum die Beiträge für die Pflegeversicherung in Zukunft weiter steigen müssen.

Solange man jung ist, denkt man nicht gerne ans Alter. An die Zeit, wenn die Kräfte nachlassen, Krankheiten das Leben erschweren oder gar ein Dasein ohne fremde Hilfe nicht mehr möglich ist. Viele Babyboomer erleben gerade diese Situation mit ihren Eltern und Verwandten oder hören es von Freunden und Bekannten. Ein Sturz oder eine Erkrankung können den Alltag komplett auf den Kopf stellen.

Von jetzt auf gleich werden Pflegekräfte gebraucht, die sich um die geliebten Menschen in ihrem Zuhause kümmern, da man selbst berufstätig ist, in einer anderen Stadt lebt oder die Situation nicht allein wuppen kann. Neben dem Kummer über das Leid der Betroffenen steht gleich die Frage, wie sich Hilfe bestmöglich organisieren lässt.

Pflegeversicherung: Höhere Beiträge sind unausweichlich

 Wirtschaftskorrespondentin Beate Kranz
Wirtschaftskorrespondentin Beate Kranz © Reto Klar | Reto Klar

Aber Pflegekräfte sind rar. Erst recht Plätze in Alters- oder Pflegeheimen. Schnell taucht eine weitere Hürde auf, über die man in dieser Situation eigentlich am wenigsten nachdenken möchte: Das Geld.

Denn Pflege ist teuer. Die Leistungen aus der staatlichen Pflegeversicherung reichen oft nicht aus, um alle Hilfen zu bezahlen. Bei einem Platz im Pflegeheim müssen die Betroffenen im Schnitt mehr als 2000 Euro pro Monat privat dazu bezahlen.

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Frühzeitige Absicherung durch eine gute Altersvorsorge kann hilfreich sein, wenn man Angehörige mit der eigenen Pflege nicht auch noch finanziell belasten will. Manche können sich aber selbst dies nicht leisten.

Da schon heute immer mehr Männer und Frauen über 85 Jahre alt werden, ist der Ausbau der Pflegeversicherung und eine weitere Erhöhungen der Beiträge wohl unabwendbar. Zu Recht, auch wenn es teuer ist. Es muss selbstverständlich sein, dass jeder im wohlhabenden Deutschland auch hochbetagt gut versorgt wird.

Hintergrund: Pflegereform: Geplante Entlastungen für Bedürftige ab Juli