Viele Banken und Sparkassen zahlen ihren Anlegern auf Tagesgeldkonten keinerlei Zinsen. Kunden sollten sich das nicht gefallen lassen.

Das kann Anleger schon zu Recht wütend machen. Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) seit einem Jahr in mehreren Schritten die Leitzinsen erhöht hat, kommt bei vielen Sparern davon bisher nur wenig oder gar nichts an. Das trifft vor allem Menschen, die seit Jahren der Sparkasse, Raiffeisen- oder Volksbank an ihrem Wohnort treu geblieben sind. Dort wird die brave Kundschaft so richtig schön über den Tisch gezogen.

Laut einer Untersuchung des Vergleichsportals Verivox zahlen aktuell mindestens 222 Banken und Sparkassen ihren Kundinnen und Kunden überhaupt keine Zinsen auf Guthaben, die sie auf Tagesgeldkonten liegen haben. Und das, obwohl die Geldinstitute selbst längst wieder für jeden Euro, den sie bei der Notenbank parken, Geld einstreichen – nach der jüngsten EZB-Zinserhöhung sogar 3,25 Prozent.

Banken: Warum Verbraucher jetzt aktiv werden müssen

Wirtschaftskorrespondentin Beate Kranz
Wirtschaftskorrespondentin Beate Kranz © Reto Klar | Reto Klar

Gleichzeitig haben die Geldinstitute in Deutschland die Kreditzinsen innerhalb der vergangenen zwölf Monate im Durchschnitt gut verdoppelt – ebenfalls zu Lasten der Kunden. Diese Geschäftspolitik ist schlichtweg unfair und kundenunfreundlich. Kunden sollten sich dies auf keinen Fall gefallen lassen. Und sie haben gute Möglichkeiten, sich zu wehren.

Lesen Sie auch: Die Zinstricks der Banken – Hier gibt es drei Prozent Zinsen

Allerdings geht das nur, indem jeder Verbraucher selbst aktiv wird und als sichtbaren Protest seine Sparguthaben auf ein Konto der Konkurrenz, die höhere Zinsen bietet, transferiert – und davon gibt es einige zur Auswahl. Wenn viele Kunden das tun, können sie damit ihrem Geldinstitut ein Zeichen geben und vielleicht zum Umdenken bei der eigenen Zinspolitik bewegen. Denn: Keine Bank kann es sich leisten, dauerhaft Kunden zu verlieren. Damit setzt sie ihre eigene Existenz aufs Spiel.