Berlin. Klimafreundlicher Flugsprit ist bis zu zehnmal teurer als herkömmliches Kerosin. Eurowings-Chef Jens Bischof dringt auf mehr Geld.

Eurowings-Chef Jens Bischof hat die Politik aufgefordert, die Produktion synthetischer Kraftstoffe stärker als bisher zu fördern. „Wichtig ist, dass mehr Produktionskapazitäten entstehen, damit auch die Preise fallen“, sagte Bischof unserer Redaktion. Im Power-to-Liquid-Verfahren (PtL) mit Strom gewonnener Flüssigkraftstoff koste aktuell rund das Zehnfache von normalem Kerosin. „Hier müsste die Politik Produktion und Einsatz der synthetischen Kraftstoffe gezielt fördern – ähnlich wie dies in den USA der Fall ist“, sagte Bischof. Aktuell sei es noch unattraktiv, eine PtL-Anlage in Europa aufzubauen.

Aber auch die bereits genutzten Sustainable Aviation Fuels (SAF) seien noch fünf- bis sechsmal teurer als herkömmliches Kerosin. SAF werden aus nichtfossilen Rohstoffen hergestellt, zum Beispiel aus altem Speise- oder Tierfett oder auch aus Landwirtschaftsabfällen.

Eurowings: 1,5 Milliarden Euro für 13 neue Airbus-Flugzeuge

Eurowings selbst beteilige sich aktuell mit fast 80 Maßnahmen an Umweltschutzprojekten, sagte der Vorstandsvorsitzende. Zuletzt habe man für die Rekordinvestition von 1,5 Milliarden Euro 13 neue Airbus-Maschinen bestellt, die deutlich emissionsärmer seien.

Auch die Kunden im Lufthansa-Konzern hätten die Möglichkeit, freiwillige Klimaabgaben zu zahlen. Ein Ziel von Eurowings: Bis zum Jahresende sollen mindestens fünf Prozent der Gäste diese Kompensationsmöglichkeit auch wirklich nutzen. „Die Beteiligung der Fluggäste an diesen Klimaabgaben ist noch gering, aber wachsend“, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof.