Genf. Zehntausende Menschen kamen bei den schweren Erdbeben ums Leben. Die, die überlebt haben, können nun aber vielfach ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen - die Arbeitsplätze gibt es nicht mehr.

Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien haben nach einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation Hunderttausende Menschen ihre Jobs verloren. Es müssten dringend neue Arbeitsplätze geschaffen werden, sonst drohten Armut und Kinderarbeit, berichtete die ILO am Dienstag.

In den betroffenen Provinzen in der Türkei könnten mindestens 658.000 Arbeiter ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen. Mehr als 150.000 Arbeitsstätten seien nicht mehr nutzbar. Die Netto-Arbeitseinkommen dürften um zusammen 150 Millionen Dollar (139 Mio Euro) im Monat gesunken sein. In dem nach zwölf Jahren Bürgerkrieg bereits schwer getroffenen Nachbarland Syrien hätten 170.000 Arbeiter ihre Jobs wegen der Erdbeben verloren, die teils oder ganz rund 725.000 Menschen ernährten. Den Einkommensverlust schätzte die ILO auf 5,7 Millionen Dollar im Monat.

Die ILO will in den betroffenen Regionen unter anderem Unternehmen unterstützen, damit sie zügig Arbeitsplätze anbieten können. Zwei Erdbeben hatten am 6. Februar die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert. Insgesamt kamen rund 57.000 Menschen ums Leben. Millionen wurden obdachlos.