Frankfurt/Main.

Nach fünf schwachen Handelstagen hat der Dax am Donnerstag erstmals wieder etwas zugelegt. Bereits zur Wochenmitte hatte sich der deutsche Leitindex ein Stück weit von seinem im Tagesverlauf erreichten November-Tief erholt.

Nun ging es bei allerdings dünnen Handelsumsätzen um 0,25 Prozent auf 15.917,98 nach oben. Etwas mehr als drei Prozent hatte das deutsche Börsenbarometer während seiner Talfahrt vom Rekordhoch bei 16.290 Punkten aus betrachtet bis zum Vortagestief von 15.740 Punkten verloren und damit seine seit Ende Oktober eingeheimsten Gewinne fast komplett wieder abgegeben. Ob die kleine Erholung nun eine Wende zum Positiven bedeutet, ist unter Experten aber umstritten.

Der MDax gewann am Donnerstag 0,53 Prozent auf 35.012,01 Zähler und auch europaweit überwogen die positiven Vorzeichen. Der EuroStoxx 50 rückte um 0,40 Prozent auf 4293,24 Punkte vor. Ebenfalls moderat im Plus schlossen die Börsen in Paris und London.

Unterstützung erhielten so manche Aktien hierzulande vom Koalitionsvertrag, den SPD, Grünen und FDP am Vortag vorgestellt hatten. Die Inhalte des Vertrags bewegten an diesem Tag vor allem die Energiebranche. Die Aktien von RWE knüpften an ihre positive Vortagesreaktion an und legten an der Dax-Spitze um weitere 6,8 Prozent zu. Beschleunigte Ziele für den Kohleausstieg und anspruchsvollere Ziele im Bereich der Alternativen Energien seien positiv für den Energiekonzern, schrieb ein Analyst. Siemens Energy gewannen 3,1 Prozent und Eon 2,5 Prozent.

Im SDax zogen SMA Solar um 4,5 Prozent an und Nordex um 7,5 Prozent. Der Hersteller von Windkraftanlagen hatte zudem einen Auftrag aus Peru für Anlagen mit einer Leistung von 177 Megawatt erhalten.

Begründet mit den Koalitionszielen schossen zudem die Aktien des Nebenwertes Synbiotic um 33 Prozent nach oben. Ein Analyst verwies auf die von den Ampel-Parteien geplante kontrollierte Abgabe von Cannabis zu Konsumzwecken, die ein wichtiger Meilenstein für den deutschen Cannabinoid-Markt sei, auf dem das Unternehmen unterwegs ist.

Jenoptik erfreute die Anleger mit der Bekanntgabe eines Käufers für das Militärtechnikgeschäft. Die Anteile sprangen um 7,9 Prozent hoch. Dagegen setzten die Aktien von Drägerwerk ihre Talfahrt fort und büßten 5,5 Prozent ein. Am Vortag waren sie wegen eines enttäuschenden Ausblicks eingebrochen.

Der Euro hielt sich mit zuletzt gezahlten 1,1215 US-Dollar über der Marke von 1,12 US-Dollar, die am Vortag erstmals seit Juli 2020 unterschritten worden war. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1223 (Mittwoch: 1,1206) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8910 (0,8924) Euro.

Am Anleihemarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 144,92 Punkte. Der Bund-Future gewann am frühen Abend 0,13 Prozent auf 170,98 Zähler.

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