Berlin. Der Berliner Lebensmittel-Lieferdienst akzeptiert die Gerichtsentscheidung nicht und verlangt weiterhin, die Betriebsratswahl zu stoppen. Die nächsthöhere Instanz soll es richten.

Der Lieferdienst Gorillas versucht weiterhin, die für nächste Woche angesetzte Betriebsratswahl im Unternehmen zu stoppen. Wie das Landesarbeitsgericht (LAG) Berlin-Brandenburg mitteilte, akzeptiert das Unternehmen die Entscheidung des Arbeitsgerichts vom vergangenen Mittwoch nicht.

Stattdessen verlangt Gorillas den Abbruch der vom 22. bis 26. November 2021 geplanten Wahl. Bislang hatten die Richter keinen Grund dafür gesehen. Nun soll die nächsthöhere Instanz den Fall im Eilverfahren prüfen. Dafür ist eine mündliche Verhandlung am Dienstag angesetzt, wie das LAG mitteilte.

Lieferdienst will sich umstrukturieren

Beschäftigte des Berliner Start-ups hatten bereits einen Wahlvorstand gewählt, der die Wahl des Betriebsrats durchführen soll. Aus Sicht der Unternehmensleitung wurden dabei jedoch formelle Fehler gemacht. Zudem argumentiert sie, der Wahlvorstand sei angesichts erfolgter Umstrukturierungen nicht zuständig für die Beschäftigten, die zur Wahl aufgerufen seien.

So hatte Gorillas etwa zuletzt angekündigt, seine Struktur in ein Franchise-Modell zu ändern. Demnach sollten die verschiedenen Auslieferungslager unabhängige Einheiten bilden. Die Mitarbeitenden sehen darin einen Versuch von Gorillas, die Wahlvorbereitungen gezielt zu stören und einen Betriebsrat verhindern zu wollen. Bei dem Lieferdienst gibt es seit Monaten Streit um die Arbeitsbedingungen. Am Arbeitsgericht Berlin sind nach Angaben einer Sprecherin Dutzende Verfahren anhängig.

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